Hoher Politbesuch beim Fraunhofer-Institut in Dresden
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der französische Präsident Emmanuel Macron haben das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS in Dresden besucht. Damit soll die Bedeutung der deutsch-französischen Zusammenarbeit für die technologische Souveränität Europas – vor allem im Bereich Mikroelektronik – unterstrichen werden.
Dresden ist einer der wichtigsten europäischen Standorte der Halbleiterindustrie und damit auch eine wichtige Säule für eine stärkere technologische Unabhängigkeit Europas. Die Souveränität Europas in der Technologieentwicklung war einer der Schwerpunkte, den Emmanuel Macron in seiner Präsidentschaft setzt. Bei seinem Besuch unterstrich er, wie wichtig die deutsch-französische Zusammenarbeit dafür ist. Es sei kein Zufall, dass in Dresden der einzige Programmpunkt des Staatsbesuchs mit Bezug zu Technologie und Wissenschaft stattfand.
Am Fraunhofer IPMS ließen sich die beiden Präsidenten sowie hochrangige Vertretende aus Politik, Wissenschaft und Industrie Hightech-Forschung aus den Bereichen Mikroelektronik, Medizintechnik und Quantentechnologien demonstrieren. Neben neusten Halbleiterbauelementen, die auf Wafern gefertigt werden, stellten Forschende unter anderem Sensorringe für die Zustandsüberwachung im Maschinenbau oder ein Laserscanner-Mikroskop zur Echtzeiterkennung von Krebszellen im OP vor.
Das Fraunhofer-Institut verbindet eine langjährige Kooperation mit dem wichtigsten französischen Forschungsinstitut CEA-Leti (Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives CEA) – beispielsweise in der Mikroelektronik auf 300-Millimeter-Wafern. Die gemeinsamen Projekte haben auch im Rahmen des EU Chips Acts eine große europäische Relevanz.
Als Beitrag zum EU Chips Act plant ein europäisches Konsortium unter der Leitung der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD), in den kommenden Jahren die umfassendste und fortschrittlichste Pilotlinie für »Advanced Heterogeneous System Integration and Advanced Packaging« aufzubauen. CEA-Leti ist ein wichtiger Partner bei diesem Vorhaben.
Um die Kooperation zwischen den Fraunhofer- und den CEA-Instituten weiter zu fördern und auszubauen, unterzeichneten François Jacq, Präsident der CEA, und der Fraunhofer-Vorstand für Forschungsinfrastrukturen und Digitalisierung Prof. Axel Müller-Groeling im Rahmen des Besuchs ein Memorandum of Understanding (MoU). So sollen ein engerer Austausch und gemeinsame Initiativen in den strategischen Bereichen Mikroelektronik, Quantentechnologien, Solar- und Wasserstofftechnologien, Kreislaufwirtschaft von CO2 und kritischen Rohstoffen sowie modernste Batterietechnik angestoßen werden.