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Markt |

Hohes Umsatzminus bei Deutscher Bauelemente-Distribution

Der bereits vergangenes Jahr verzeichnete Auftragseinbruch in der deutschen Bauelementedistribution schlägt sich wie erwartet nun in rückläufigen Umsätzen nieder. Nach -20 Prozent im vierten Quartal 2024 ging der Umsatz im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Rekordquartal Q1/2023 um 29 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro zurück.

Die Auftragslage sei mit -43 Prozent und 640 Millionen Euro ebenfalls stark rückläufig, schaffte aber einen leichten sequentiellen Umschwung (im Vergleich zu Q4/23), was zu einer leichten Verbesserung der Book-to-Bill-Rate auf 0,59 führte, heißt es in einer Verbandsmitteilung.

Nicht von ungefähr seien die Halbleiter in Q1/24 das Sorgenkind gewesen. Der Umsatz ging um 30,7 Prozent auf 713 Millionen Euro zurück, die Aufträge sanken um über 50 Prozent auf 345 Millionen Euro, was einer Book-to-Bill-Rate von 0,48 entsprach. Nicht viel besser lief es bei den Passiven Bauelementen mit -28 Prozent im Umsatz (auf 150 Millionen Euro) und -42 Prozent im Auftragseingang (99 Millionen Euro). Die elektromechanischen Bauteile gingen um 22 Prozent auf 145 Millionen Euro zurück (Auftragseingang: -25 Prozent auf 127 Millionen Euro). Andere Bauelemente wie Sensoren, Displays, Stromversorgungen und Baugruppen reihten sich in den allgemeinen Trend ein. Die Umsatzverteilung der verschiedenen Bauelementetechnologien verschob sich leicht zu Ungunsten der Halbleiter (nur noch 65 Prozent vom Gesamtkuchen).

„Die erwartete Konsolidierung nach drei Rekordjahren hat unsere Branche jetzt voll erwischt und wird sich auch noch über die nächsten Quartale hinziehen. Erstaunlicherweise ist sowohl auf der Distributoren- als auch auf der Kundenseite die Stimmung keineswegs von Trübsal geprägt, auf der kürzlich stattgefundenen Embedded World konnte man eine richtiggehend positive Atmosphäre wahrnehmen, die Projektfreude der Entwickler scheint ungebrochen, vor allem können sie sich jetzt wieder den Neuentwicklungen widmen“, sagt FBDi-Vorstandsvorsitzender Georg Steinberger.

Weltweit sei die Lage am Komponentenmarkt höchst unterschiedlich. Während USA und China im ersten Quartal um über 20 Prozent bei den Halbleiterumsätzen zulegten, stünden die Zeichen in Europa und Japan eher auf Konsolidierung, mit eher moderaten Aussichten für das Gesamtjahr. Aufgrund der unterschiedlichen Schwerpunkte in den Marktsegmenten würde sich von EINEM Markt auch kaum noch sprechen lassen. Während China generell boomt und die USA vom Hype um die künstliche Intelligenz profitieren, marschierten Europa und Japan gleichauf durch die Schwächephase und Verunsicherung ihrer Vorzeigebranchen Automotive und Industrieelektronik, heißt es weiter.

„Die Elektronikindustrie bleibt die treibende Kraft für jegliche gesellschaftliche Transformation, ob Digital- oder Energiewende. Die größte Herausforderung sind nicht die kurzfristigen zyklischen Schwankungen, sondern der sich langfristig verschlimmernde Mangel an Fachkräften“, so Georg Steinberger abschließend.


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2024.07.23 01:29 V22.5.13-2