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MicroLED-Technik-Geschäft von AMS-Osram offenbar geplatzt

AMS-Osram ist der wichtigste Kunde für seine neue MicroLED-Technik abgesprungen. Das Schlüsselprojekt für die nur pixelgroßen LEDs, die etwa in Smartwatch-Displays eingesetzt werden können, sei unerwartet storniert worden. Das hat AMS-Osram gestern Abend mitgeteilt.

Mit Blick auf die Technik und den erhofften Großauftrag hatte das Unternehmen eine neue 8-Zoll-Wafer-Fabrik im malaysischen Kulim hochgezogen, die in diesem Jahr den Betrieb aufnehmen sollte, berichtet Reuters. Den Namen des Auftraggebers nannte AMS-Osram nicht, Insidern und Medienberichten zufolge hatte der Konzern aber den Apple-Konzern beim Bau der Chip-Fabrik im Visier. Die Gespräche mit dem Kunden würden andauern, heißt es.

Für das Werk in Kulim hatte AMS-Osram rund 800 Millionen Euro Investitionskosten veranschlagt, die nun zunächst nutzlos sind. AMS-Osram schreibe deshalb im ersten Quartal 600 bis 900 Millionen Euro auf das Projekt ab, berichtet Reuters weiter. Im Zuge der Annullierung des Auftrags werde man die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten aller zur microLED-Strategie gehörenden Vermögenswerte hinterfragen, insbesondere der neuen 8-Zoll-LED-Fabrik in Kulim, heißt es. Um Geld in die Kasse zu bekommen, hatte der neue Vorstand um Aldo Kamper und Finanzvorstand Rainer Irle die neue Fabrik für 450 Millionen Euro verkauft und zurückgemietet.

Das Projekt in Malaysia hatte noch der ehemalige AMS-Chef Alexander Everke eingefädelt. AMS war mit Apple stark gewachsen, hatte aber zuletzt immer mehr Aufträge des US-Computerriesen verloren. Mit der Absage des Großkunden an die MicroLED-Technologie würden sich auch die Wachstumsperspektiven von AMS-Osram reduzieren. Statt eines erhofften mittelfristigen Umsatzwachstums im Kerngeschäft von sechs bis zehn Prozent seien nun nur noch sechs bis acht Prozent zu erwarten. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern fehlten damit 30 bis 50 Millionen Euro, weil weniger Forschungs- und Entwicklungskosten aktiviert würden und weniger Subventionen zu erwarten seien. AMS-Osram prüfe deshalb zusätzliche Sparmaßnahmen.


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