Schweizer Experten forschen an der Batterie von morgen
In Neuenburg in der Schweiz ist der neue Battery Innovation Hub (BIH) des CSEM eingeweiht worden. Interdisziplinäre Teams arbeiten dort in enger Kooperation mit hiesigen Unternehmen an der Batterie von morgen. Die Einrichtung sei landesweit einzigartig und damit eine wichtiger Garant für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz, heißt es in einer Pressemitteilung.
In Asien werden derzeit noch 90 Prozent der weltweit verwendeten Batterien hergestellt. Das solle sich künftig ändern.
„Europa darf nicht länger in diesem Zustand der Abhängigkeit verharren. Auch in der Schweiz haben wir die Kompetenzen, um im Bereich der Batterieentwicklung und -Innovation eine Spitzenposition einzunehmen“, sagt Andreas Hutter, Group Leader Energy Systems am CSEM.
Dank des BIH werden sich interdisziplinäre Teams unter anderem aus den Bereichen Chemie, Physik und Ingenieurwesen verschiedener Fachrichtungen auf einer Fläche von 400 Quadratmetern dem wichtigen Thema Batterie widmen. Bis 2026 sollen mehr als 50 Personen in diesem Zentrum mit seinem in der Schweiz einzigartigen Wirkungsbereich arbeiten. Mit der Entwicklung neuer Chemikalien und Schnittstellen sowie Technologien zur Analyse und intelligenten Steuerung von Batterien, decke das CSEM als erstes die gesamte Wertschöpfungskette unter einem Dach ab.
Es sei kein Zufall, dass das CSEM beim Thema der Speicherung nachhaltiger Energien eine Vorreiterrolle einnehme. Durch das 2013 in Partnerschaft mit der EPFL gestartete Innovationsprogramm im Energiebereich entwickelte es sich unter anderem zu einem der renommiertesten Zentren für die Photovoltaiktechnologie, welches mehrere Weltrekorde für den Wirkungsgrad von Solarzellen aufgestellt hat.
„Unser Ziel ist es, bahnbrechende Technologien zu entwickeln, die leistungsfähigere und langlebigere Batterien mit erhöhter Sicherheit und idealerweise günstigeren Preisen ermöglichen und welche die europäische Industrie wettbewerbsfähiger machen“, so Andrea Ingenito, Group Leader Coatings for Energy Devices am CSEM.
Um dies zu erreichen, arbeiten die Experten und Expertinnen des CSEM sowohl an der direkten Verbesserung der Batterien, zum Beispiel durch Veränderung der Eigenschaften der Trennschichten in den Batterien, als auch am Batteriemanagement über die Elektronik, die einen sicheren Betrieb gewährleistet. So soll eine Kombination aus nichtinvasiver Zustandserkennung und lokaler Überwachung eine optimale Alterung und Lebensdauer der Systeme garantieren.
„Der Wissens- und Technologietransfer ermöglicht es hiesigen Unternehmen, neue Wege zu beschreiten und ihre Fachkompetenzen für die vielversprechenden Möglichkeiten rund um die Batterie einzusetzen», sagt Andreas Hutter.
Laut einer gemeinsamen Studie des Europäischen Patentamts und der Internationalen Energieagentur wird die Welt bis 2040 Energiespeicherlösungen benötigen, die dem 50-fachen der Kapazität des heutigen Marktes entsprechen. Das Rennen um die Batterie von morgen sei damit bereits in vollem Gange.