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© Bosch (for illustrative purpose)
Markt |

Allianz: Autobauer leiden am stärksten unter Chip-Krise

Die Allianz beziffert den weltweiten Mangel an Fahrzeugen auf rund 18 Millionen. Grund dafür seien die fehlenden Chips für die Produktion der Autos.

Die Automobilindustrie sei damit das Hauptopfer der weltweiten Halbleiterkrise. Da sie sich zu Beginn der Pandemie auf harte Zeiten eingestellt hatten, reagierten die Automobilhersteller und -zulieferer mit einem starken Abbau von Halbleiterbeständen und -bestellungen. Als sich die Nachfrage nach Autos in der zweiten Jahreshälfte 2020 schneller erholte als erwartet, stellte die Branche fest, dass die Chiphersteller ihre Produktionskapazitäten auf Endmärkte mit boomender Nachfrage, wie Computer und Rechenzentren, verlagert hatten, so dass nur noch wenig Kapazität für den Automobilsektor übrig blieb. 

Fast zwei Jahre nach den ersten Anzeichen für eine Halbleiterknappheit liege die Automobilproduktion immer noch weit unter dem Niveau von 2019, mit einem kumulierten Produktionsdefizit von über 18 Millionen Fahrzeugen weltweit, heißt es in einer Mitteilung der Allianz weiter. In Europa sei die Situation vergleichsweise noch schwieriger, denn anders als in China oder Nordamerika sei die Fahrzeugproduktion hier auf einen noch nie dagewesenen Tiefstand von 13 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2021 gefallen. 

Nachdem Ende 2021 und im ersten Quartal 2022 Anzeichen einer Besserung in Sicht waren, wurde die Erholung der Produktion erneut durch zusätzliche Spannungen in der Lieferkette gebremst, die durch Abriegelungen im Großraum Shanghai und den Einmarsch Russlands in der Ukraine verursacht wurden.

In dem Allianz-Bericht heißt es weiter, man habe den Produktionsausfall gemessen, indem man die Produktion der Jahre 2021 und 2022 mit dem Niveau von 2019 verglichen hat. Angesichts der starken Gesamtausgaben der Verbraucher für Waren in diesem Zeitraum habe man erwartet, dass die Nachfrage ähnlich hoch ist wie 2019, wenn das Angebot dies zugelassen hätte. 

Die Berechnungen würden zeigen, dass im Jahr 2021 bereits mehr als 50 Milliarden Euro verloren gegangen sind, was 0,4 Prozent des BIP der Region entspricht. Unter der Annahme, dass die europäische Produktion im Jahr 2022 um weitere 1 Prozent zurückgeht, könnten weitere 47 Milliarden Euro verloren gehen, so dass sich der Verlust auf insgesamt 98 Milliarden Euro belaufe. Deutschland sei am stärksten betroffen (47,5 Milliarden Euro Wertschöpfungsverluste in den Jahren 2021 und 2022). Positiv zu vermerken sei, dass die historisch niedrigen Lagerbestände bei den Einzelhändlern darauf hindeuten, dass es ein großes Aufwärtspotenzial geben könnte, wenn die Produktion im Jahr 2023 wieder aufgenommen wird.


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