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© COGD
Komponenten |

Obsoleszenz: Ein unvermeidliches Problem?

Obsoleszenz ist unvermeidlich, sie kann in jeder Phase der Lieferkette auftreten. Wenn es keine Instrumente oder Strategien gibt um damit umzugehen, kann dies sehr kostspielig sein. Zu diesem Schluss ist während der Evertiq Expo Berlin Dr. Ing. Wolfgang Heinbach, Vorstandsvorsitzender der COGD, gekommen.

Heinbach sieht das Thema Obsoleszenzmanagement als eine der treibenden Kräfte. Einige der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Treffen sind, dass die Probleme der Obsolenz in der Tat unvermeidlich ist und dass es sich nicht nur auf Komponenten beschränkt, sondern auch Materialien, Software, Daten und menschliches Know-how betroffen sind.

Laut Heinbach gibt es nur zwei Möglichkeiten, das Problem anzugehen: reaktiv oder proaktiv. Entweder man handelt im Ereignisfall, was kostspielig und risikoreich sein kann, oder man richtet eine Reihe von Präventivmaßnahmen ein, die dabei helfen, Risikofaktoren zu erkennen und zu vermeiden. Zudem spare man die personellen Ressourcen, die sonst für die Lösung des Problems aufgewendet werden müssten. Und das ist laut Heinbach eines der größten Probleme - die Verschwendung menschlicher geistiger Energien für langweilige manuelle Aufgaben, die digitalisiert werden können.

Veralterung einplanen und so gestalten, dass Veralterung minimiert wird

Heinbach gab zudem ein anschauliches Beispiel dafür, wie sich ein reaktiver und ein proaktiver Ansatz unterscheiden können. Der Hauptunterschied liegt demnach im Bewusstsein und in der Planung.

ReaktivStrategisch und proaktiv
AbwartenDigitalisiertes Lebenszyklusmanagement und PCN/PDN-Management
Lesen PCN/PDN*.Obsoleszenzmanagementpolitik, -plan und -organisation vorhanden
Manuelle Bearbeitung von PCN/PDN.Obsoleszenzmanagement ist vollständig integriert in die Geschäftsprozesse und Organisation des Unternehmens integriert

*PCN/PDN sind Produktänderungs- und Produktabkündigungsmitteilungen.

Die Elemente des proaktiven Obsoleszenzmanagements beinhalten immer Bemühungen zum PCN/PDN-Management sowie zum Lebenszyklusmanagement von Komponenten und Produkten. Darüber hinaus sollte aber auch eine kontinuierliche Bewertung der Risiken in der Lieferkette des Unternehmens erfolgen. In der Vorstellung ist das eigentlich ganz einfach, aber in der Realität muss man etwas Zeit in die Einrichtung eines von IT-Systemen unterstützten Prozesses investieren - aber besser in der Anfangsphase als später, wenn die Behebung des Problems sowohl problematisch als auch riskant wird. Planen Sie vorausschauend und berücksichtigen Sie den voraussichtlichen Lebenszyklus von Komponenten; schaffen Sie mehrere Bezugsquellen; lassen Sie außerdem nach Möglichkeit mehrere Entwürfe qualifizieren, so Heinbach.

Warum ist das Konzept des Obsoleszenzmanagements Ihrer Meinung nach immer noch relativ unbekannt, obwohl Obsoleszenz eigentlich unvermeidlich ist?

„Weil viele Leute denken, es sei einfach Pech. Dass Obsoleszenz etwas ist, das sich der Markt ausdenkt. Viele wissen nicht, wo sie anfangen sollen, wenn es darum geht, eine Strategie zu entwickeln, aber die Bereitschaft, einen Prozess zu entwickeln, ist in vielen Fällen vorhanden. Bitte bedenken Sie, dass auch die Hersteller im Allgemeinen stark von der Obsoleszenz ihrer Materialien und Produktionsmaschinen betroffen sind - sie ist überall in der Lieferkette zu finden", sagt Heinbach in einem Interview mit Evertiq im Anschluss an seinen Vortrag.

Was würden Sie den Unternehmen empfehlen, um das Obsoleszenzmanagement anzugehen - im Hinblick auf die verfügbaren Ressourcen?

„Es besteht aus drei Teilen. Entwickeln Sie eine Strategie, wie Sie in Ihrem Unternehmen damit umgehen können. Implementieren Sie sowohl Lebenszyklusmanagement als auch PCN/PDN-Management. Und das Wichtigste ist, dass Sie einen Plan haben, wie Sie vorgehen - und dass Sie nicht unter Stress und Zeitdruck tagtäglich Entscheidungen treffen. Nutzen Sie die verfügbaren Tools und vergeuden Sie keine Ressourcen mit unsinniger Arbeit".

Kurz gesagt, eine angemessene PCN/PDN-Managementstrategie kann dazu beitragen, Risiken in der Produktentwicklung, der Produktion und der Wartung frühzeitig zu minimieren und Produktionsstillstände, Produktumgestaltungen und überschüssige Lagerbestände zu vermeiden.

Dies ist Teil der Aufgabe der COGD, die Vorteile eines proaktiven Obsoleszenzmanagements aufzuzeigen und Strategien, Methoden und Verfahren für ein proaktives Obsoleszenzmanagement zu entwickeln.


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