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Infineon eröffnet neue Chip-Fabrik in Österreich
Im österreichischen Villach, am Dreiländereck zwischen Österreich, Italien und Slowenien, hat Infineon sein neues Chipwerk eröffnet. Mit der neuen Produktionsstätte soll der aktuell herrschende Halbleiter-Mangel in der Autoindustrie gelindert werden.
Drei Monate früher als geplant geht die Fabrik damit in Betrieb. Es sei phänomenal, das neue Werk in dieser Situation so schnell hochfahren zu können, so Thomas Reisinger, Produktionsleiter der österreichischen Infineon-Tochter. Eigentlich wollte man die Anlagen erst zum Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres in Vollbetrieb nehmen, doch die stark gestiegene Nachfrage nach Halbleitern ist verantwortlich dafür, dass die Eröffnung vorgezogen wurde. Mit dem neuen Werk will Infineon vor allem die Elektromobilität beschleunigen. Die Fabrik könne jährlich gut 25 Millionen Elektroautos mit Leistungshalbleitern ausstatten.
Die neue Infineon-Fabrik in Villach zählt zu den größten Investitionen in der Geschichte des Chip-Herstelles. 1,6 Milliarden Euro hat die neue Fabrik gekostet, fast 400 neue Jobs entstehen an dem österreichischen Standort. In Villach wird Infineon nahezu vollautomatisch auf Basis besonders großer Silizium-Scheiben, den 300-Millimeter-Wafern, Leistungshalbleiter herstellen.
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„Infineon hat in Europa zwei große Chipfertigungen, einmal in Dresden und jetzt auch in Villach. Mit dem Werk in Villach werden wir unsere Kapazität um 30 bis 40 Prozent erhöhen. Damit können wir das Wachstum unterstützen. Die Welt wird ja immer elektrischer“, sagt Infineon-Chef Reinhard Ploss. Unterstützung und Zuspruch erhält er von der zuständigen EU-Kommission. Die Corona-Krise mit ihren unterbrochenen Lieferketten habe gezeigt, wie abhängig man sich gerade im Bereich der Halbleiter von Asien gemacht habe. Mit dem neuen Werk in Villach könne man diesem Trend entgegensteuern.
Die ersten Wafer verlassen noch diese Woche das Villacher Werk. Die Chips decken in der ersten Ausbaustufe vor allem die Nachfrage der Automobilindustrie, im Bereich von Rechenzentren und der erneuerbaren Energiegewinnung aus Solar- und Windkraft. Der Infineon-Konzern verfügt mit der neuen Fabrik über ein zusätzliches Umsatzpotenzial von rund zwei Milliarden Euro pro Jahr.
Die in Villach produzierten Halbleiter kommen in zahlreichen Anwendungen zum Einsatz. So kann Infineon mit dem neuen Werk den wachsenden Markt für Leistungshalbleiter in Elektroautos, Rechenzentren, Solar- und Windenergie gut bedienen.