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MAX Automation trotz Corona mit leicht positivem operativen Ergebnis im ersten Halbjahr 2020
Die weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben zu einem schwachen zweiten Quartal für die MAX Automation geführt. Kunden hielten Investitionen zurück, was Auftragsvergaben verhinderte oder zu Auftragsverschiebungen geführt habe, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Daher habe sich nach dem angestoßenen Konzernumbau das erwartete Wachstum nun infolge der Pandemie verzögert. Auf Geschäftsfeldebene kam es zu einer unterschiedlichen Entwicklung. Die Mehrheit der Konzerngesellschaften verzeichnete ab Juni 2020 eine Wiederbelebung der Marktaktivität. Insgesamt aber sank der Auftragseingang des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr um 32,8 Prozent auf 133,4 Millionen Euro. Im Kerngeschäft betrug der Rückgang 34,5 Prozent auf 110,7 Millionen Euro. Process Technologies wurde im Auftragseingang vor allem von der Dosiertechnik getragen, Auftragsvergaben der Automobilindustrie für die Imprägniertechnik wurden zeitlich verschoben. Environmental Technologies belastete eine gesunkene Nachfrage in den USA auch aufgrund gesunkener Ölpreise. Zudem hatte die Gesellschaft im Vorjahr substantielle Großprojekte erhalten.
Bereits im Juni hätten trotz COVID-19 jedoch wieder Aufträge für Recycling und Mobile Trucks gewonnen werden, heißt es weiter. In Deutschland zeigte sich eine hohe Nachfrage aus der Holzindustrie. Evolving Technologies konnte mit Erfolgen in der Medizintechnik und Verpackungsautomation die Rückgänge in der Pressenautomation und der Robotik teilweise abfedern.
Der Konzern-Auftragsbestand ging um 30,2 Prozent auf 179,8 Millionen Euro zum 30. Juni 2020 zurück. Der Konzernumsatz sank im ersten Halbjahr 2020 um 18,0 Prozent auf 152,1 Millionen Euro.
Das Kerngeschäft erwirtschaftete ein vergleichsweise geringes Minus von 10,4 Prozent auf 135,5 Millionen Euro. Process Technologie konnte mit einem gestiegenen Serviceanteil die Umsatzeinbußen teilweise kompensieren und verbuchte ein Minus von 22,0 Prozent auf 25,1 Millionen Euro. Demgegenüber konnte Environmental Technologies durch schnellere Umsetzung von Großprojekten in den USA mit 56,2 Millionen Euro Umsatzerlöse nahezu auf Vorjahresniveau verzeichnen. In Evolving Technologies federten Projektabnahmen in der Medizintechnik sowie Verpackungsautomation insbesondere den Corona-bedingten Stillstand in der Pressenautomation sowie der Robotik ab. Hier sank der Umsatz um 11,6 Prozent auf 53,8 Millionen Euro.
Im ersten Halbjahr 2020 erzielte der Konzern nach einem operativen Verlust im Vorjahreszeitraum trotz der Beeinträchtigungen durch COVID-19 ein leicht positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 0,5 Millionen Euro (H1 2019: -5,9 Millionen Euro). Das EBITDA im Kerngeschäft verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 41,1 Prozent auf 9,4 Millionen Euro.
Das Management Board der MAX Automation SE erwarte, dass die konjunkturelle Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte weiterhin stark von der COVID-19-Pandemie und den entsprechenden gesundheitspolitischen Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus geprägt sein werde. Ungeachtet eines sich abzeichnenden positiven Trends in den vergangenen Wochen sei eine konkrete Prognose angesichts der Pandemie weiterhin nicht seriös möglich. Die MAX Automation geht nach wie vor nicht davon aus, einen Umsatz zwischen 380 und 410 Millionen Euro mit einem EBITDA zwischen 16 und 20 Millionen Euro, wie ursprünglich für das Geschäftsjahr 2020 prognostiziert, zu erzielen, sondern werde das Geschäftsjahr deutlich unterhalb der ursprünglichen Prognose abschließen.