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First Sensor mit geringen Corona-Effekten im ersten Quartal
Die First Sensor-Gruppe hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020 einen Umsatz in Höhe von 38,8 Millionen Euro (VJ: 41,4 Millionen Euro) erreicht. Damit lag man ungefähr auf dem Niveau des Vorquartals.
Effekte durch die Corona-Pandemie betrafen zunächst nur die Schließungen von Werken chinesischer Kunden und spät im Quartal auch europäische Kunden. Sie hätten zunächst geringe Auswirkungen auf den Umsatz, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
„Trotz der Pandemie konnten wir in Asien noch ein solides Umsatzwachstum von 12,2 Prozent erzielen", sagt Dirk Rothweiler, CEO der First Sensor AG. „Zusätzliche Stabilität verschaffte uns im ersten Quartal die Entwicklung in unserem größten Markt, der DACH-Region. Jetzt müssen wir genau beobachten, wie lange die Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie für Wirtschaft und Gesellschaft anhalten werden und uns proaktiv auf mögliche Folgen für den Sensorikmarkt einstellen.“
Durch Veränderungen im Produktmix stieg der Materialaufwand im Vergleich zum ähnlichen Umsatzniveau des vierten Quartals 2019 um 3,2 Millionen Euro auf 20,1 Millionen Euro. In der Folge war das Ergebnis auf allen Ebenen rückläufig. So erreicht das EBIT im ersten Quartal 2020 nur 60 TEUR (Vorjahr: 4,1 Millionen Euro), das entspricht einer Marge von 0,2 Prozent. Bereinigt um die Sondereffekte im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss mit der TE Connectivity Sensors Germany Holding AG hätte die EBIT-Marge 0,9 Prozent betragen. „Als Konsequenz haben wir die angesichts der Eintrübung der weltweiten Konjunktur bereits im Sommer 2019 angeschobenen Maßnahmen zur Kostensenkung im vergangenen Quartal noch einmal ausgeweitet, um die Profitabilität der Unternehmensgruppe abzusichern. Ergebnisse dieser Maßnahmen erwarten wir bereits in den kommenden Monaten", so CFO Marcus Resch.
Im Zielmarkt Industrial war der Umsatz im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum sehr guten Vorjahr um 8,6 Prozent rückläufig. Er sank auf 20,3 Millionen Euro (Vorjahr: 22,2 Millionen Euro). Dies sei überwiegend auf vorübergehend ausbleibende Abnahmen chinesischer Kunden aufgrund der Corona-Pandemie zurückzuführen. Im Zielmarkt Medical lag der Umsatz im ersten Quartal 2020 mit 8,5 Millionen Euro 13,1 Prozent unter dem Vorjahr (9,8 Millionen Euro). Ursächlich für den Rückgang waren geringere Abnahmemengen verschiedener Schlüsselkunden. Das Plus von 6,8 Prozent gegenüber dem Schlussquartal 2019 (7,9 Millionen Euro) und der starke Auftragseingang der letzten Woche, insbesondere für die zur Behandlung der Patienten mit COVID-19 in Beatmungsgeräten erforderlichen Drucksensoren, würden allerdings Grund zu der Annahme geben, dass dieser Rückgang in den nächsten Quartalen aufgeholt werden kann. Im Zielmarkt Mobility stieg der Umsatz im ersten Quartal 2020 um 6,0 Prozent auf 10,0 Millionen Euro (Vorjahr: 9,5 Millionen Euro). Der Anstieg wurde überwiegend von OEM-Drucksensorlösungen für eine verbrauchsarme Mobilität getrieben. Signifikante Auswirkungen des Lockdowns der Automobilindustrie waren im ersten Quartal 2020 noch nicht zu verzeichnen.
Mit 43,4 Millionen Euro erreichte der Auftragseingang im ersten Quartal 2020 ein Plus von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (42,3 Millionen Euro). Der Auftragsbestand profitierte entsprechend und lag mit 98,1 Millionen Euro annähernd auf dem Niveau des Vorjahres (98,4 Millionen Euro). Die Book-to-Bill-Ratio betrug 1,12 und deutet, vorbehaltlich weiterer Einflüsse der COVID-19-Pandemie, grundsätzlich auf eine zukünftig positive Geschäftsentwicklung hin.
Nach dem Stichtag 31.12.2019 veränderte sich die Bilanzsumme nur unwesentlich. Die Vorräte erhöhten sich vorübergehend um 1,7 Millionen Euro auf 37,4 Millionen Euro, überwiegend als Folge des Stillstands in der chinesischen Industrie in den ersten Wochen des Jahres. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit war durch die geringere Profitabilität belastet und blieb mit 0,2 Millionen Euro noch knapp positiv. Nach Investitionen auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr verblieb ein negativer Free Cashflow in Höhe von 2,4 Millionen Euro.
Der bisherige Geschäftsverlauf und der Auftragsbestand stützen die Guidance des Vorstands vom 19. März 2020. So wird das Geschäftsjahr 2020 voraussichtlich mit einem Umsatz zwischen 145 und 155 Millionen Euro und einer EBIT-Marge zwischen 3 und 6 Prozent abgeschlossen werden. Allerdings ist aus heutiger Sicht noch nicht zuverlässig abzuschätzen, wie lange die Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie für Wirtschaft und Gesellschaft anhalten werden und welche Folgen dies für den Sensorikmarkt haben wird. „Unsere mittel- und langfristigen Perspektiven sind weiterhin ausgezeichnet, da Sensorik eine Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung bleibt.", sagt CEO Rothweiler.