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Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf Quartalszahlen von ABB
Aufgrund der Corona-Pandemie und des schwächelnden Ölpreises haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ABB verschlechtert. Die Lage in China habe sich aber dank der intensiven Bemühungen der chinesischen Regierung im Februar stabilisiert, heißt es in einer Pressemitteilung.
Der Betrieb an den drei wichtigsten Produktionsstandorten von ABB in Shanghai, Peking und Xiamen laufe im Wesentlichen wieder normal. Die rückläufige Kundennachfrage in China, dem zweitgrössten Markt von ABB, werde sich auf die Ergebnisse des ersten Quartals auswirken; das Geschäft verzeichne hier jedoch in der Zwischenzeit eine teilweise Erholung.
Die genauen Einflüsse der COVID-19-Pandemie auf die Ergebnisse des ersten Quartals von ABB würden sich derzeit noch nicht bestimmen lassen. ABB gehe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch für alle Geschäftsbereiche von einem Umsatzrückgang aus. Gleichzeitig wird der Auftragseingang voraussichtlich weniger stark betroffen sein. Besonders herausfordernd bleibt demnach die Lage für den Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation, der bereits zuvor mit einem schwierigen Marktumfeld im Automobilsektor zu kämpfen hatte. Für diesen Geschäftsbereich erwartet der Konzern im ersten Quartal bei Auftragseingang und Umsatz einen Rückgang von über 20 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Für alle Geschäftsbereiche von ABB wird bedingt durch geringere Volumen zudem ein Rückgang der operativen EBITA-Margen erwartet, der zum Teil durch unternehmensinterne Effizienzmaßnahmen abgefedert werden kann. Die Umsetzung dieser Maßnahmen zur Abfederung der Entwicklung wird unterstützt durch das neue ABB-Betriebssystem (ABB-OS). Gleichzeitig intensiviert das Unternehmen seine Effizienzmaßnahmen und reduziert aktiv alle nicht wesentlichen Kosten.
In der Mehrzahl der Produktionsanlagen von ABB läuft der Betrieb derzeit noch voll oder zumindest teilweise. Auch die Auswirkungen auf die Lieferkette waren bislang minimal. ABB erwartet jedoch, dass die Pandemie weltweit auch weiterhin Auswirkungen haben wird, so dass es unter Umständen zu Unterbrüchen im Produktionsnetzwerk oder weiteren Rückgängen bei Produktnachfrage sowie dem Projekt- und Servicegeschäft kommen kann.
Zusätzlich zur Marktschwäche im kurzzyklischen Geschäft, von der alle Geschäftsbereiche betroffen sind, geht der Konzern davon aus, dass das Projektgeschäft durch unsichere Investitionsaussichten in der Öl- und Gasindustrie und ein rückläufiges Kreuzschifffahrtsgeschäft beeinträchtigt wird. Die Entwicklung bei Verkehrsprojekten verläuft dagegen stabiler. Zudem blieben die Aussichten für bestimmte wachstumsstarke Bereiche, wie etwa Rechenzentren, nach wie vor solide. Das System- und Servicegeschäft leidet unter den Reisebeschränkungen für die Vertriebs- und Serviceingenieure.
ABB beschleunigt und erweitert die Vorkehrungen zur Kostenoptimierung in Vorbereitung auf ein voraussichtlich schwieriges zweites Quartal. Im Mittelpunkt stehen dabei Kapazitätsanpassungen vor dem Hintergrund der rückläufigen Nachfrage. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit und des aktuellen Ölpreisverfalls wird ABB keinen Ausblick mehr für das Geschäftsjahr 2020 geben.
ABB konzentriert sich weiterhin auf die Erreichung wichtiger Meilensteine im Rahmen der Transformation. Dazu gehört auch die Veräußerung des Geschäftsbereichs Stromnetze, deren Abschluss zum Ende des zweiten Quartals erwartet wird. Trotz kurzfristiger Beeinträchtigungen ist ABB zuversichtlich, dass die Geschäftsbereiche gut aufgestellt und das Betriebsmodell robust ist und dass der kurzfristige Liquiditätsbedarf durch den bestehenden Finanzrahmen adäquat gedeckt ist.
„Wir tun unser Möglichstes, um die Fortführung des Geschäftsbetriebs sicherzustellen. Wir sind auf alle Szenarien vorbereitet, und wir werden entschiedene Maßnahmen ergreifen, um mögliche Auswirkungen auf unsere Kunden, Aktionäre und Mitarbeitenden einzudämmen“, so ABB CEO Björn Rosengren.
„Zudem haben sich der Verwaltungsrat und die Konzernleitung von ABB entschieden, freiwillig und per sofort auf 10 Prozent ihrer Verwaltungsratsbezüge und ihres Salärs für die Zeit der Krise zu verzichten. Ziel ist es, dieses deutliche Zeichen der Solidarität auch auf andere Managementebenen im Unternehmen auszuweiten“.