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Bosch kündigt Stellenabbau an
Der schwächelnde Automobilmarkt macht auch vor dem Zulieferer Bosch nicht halt. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung hat Bosch-Chef Volkmar Denner erklärt, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr nicht steigen wird und Jobs wegfallen werden.
„Wir rechnen derzeit damit, dass unser Umsatz in Summe in diesem Jahr nur auf Vorjahresniveau liegen wird. Und wir werden das hohe Renditeniveau des Vorjahres nicht halten können“, erläutert Denner. Deswegen müsse man auf die zurückgehende Nachfrage reagieren. „Wir werden noch sehen, in welchem Umfang. Wir tun aber alles, um das sozial verträglich umzusetzen. Da gibt es viele Möglichkeiten: Zeitkonten, Abfindungsprogramme, Vorruhestandsregelungen, Reduzierung der Zahl der temporär Beschäftigten“, so Denner weiter.
Als Gründe macht der Bosch-Chef vor allem die schwache Entwicklung des Automobilmarkts verantwortlich. Der Automarkt entwickelt sich deutlich schwächer, als man noch vor einem Jahr gedacht habe. Weltweit wurden deutliche Rückgänge verzeichnet. „Der Rückenwind ist weg“.
Besonderes Kopfzerbrechen verursacht die Diesel-Problematik. „Wenn wir bei einem Dieseleinspritzsystem zehn Mitarbeiter beschäftigen, sind es bei einem Benzinsystem drei und bei einem Elektrofahrzeug nur noch einer“, so Denner gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Trotzdem glaubt er weiter an den Diesel, gerade bei Nutzfahrzeugen. Bis 2030 würden immer noch 75 Prozent aller Neuwagen weltweit einen Verbrennungsmotor haben. Heute spreche man verstärkt über Elektroautos, aber in Zukunft würden nicht alle voll elektrisch fahren. Deshalb müssten Verbrennungsmotoren so effizient und umweltschonend wie möglich sein.
In Sachen E-Mobilität kritisiert Denner die Politik. Es würde sich momentan zu stark auf das Thema Batterie konzentriert. Stattdessen solle es lieber eine technologieoffene Diskussion geben. „Der Strom für Elektroautos muss nicht zwangsläufig aus der Batterie kommen.“ Er könne auch von der Brennstoffzelle erzeugt werden, sagt Denner und meint den Wasserstoffantrieb. „Wir sollten verschiedene Technologien entwickeln und dann sehen, was sich durchsetzt, weil es die beste Lösung ist“, so Denner abschließend.