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© ESA
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OHB System erhält ESA-Auftrag für Asteroidenmission

Die OHB System AG, ein Tochterunternehmen des Bremer Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB SE, ist von der Europäischen Weltraumorganisation ESA als Generalunternehmer für eine Studie zur Asteroidenmission HERA ausgewählt worden. Der Auftrag hat ein Volumen von 4,5 Millionen Euro.

Ziel der HERA-Studie sei es, eine detaillierte Missionsdefinition für eine Sonde durchzuführen, die auf den Zwillings-Asteroiden "Didymos" fliegt. Der Satellit soll die physikalischen Eigenschaften an der Oberfläche und unter der Oberfläche analysieren und seine Dynamik nach einem Einschlag mit enormer Geschwindigkeit untersuchen. Die HERA-Mission ist der europäische Beitrag zu einer gemeinsamen, aber gestaffelten planetarischen Verteidigungsmission mit der NASA. HERA soll insbesondere den Einschlagkrater auf dem kleineren der beiden Asteroiden (Didymoon) untersuchen, den der NASA-Satellit DART zurückgelassen hat. Nach Angaben der Wissenschaftler wird der Aufprall Didymoon um etwa einen halben Millimeter pro Sekunde verlangsamen. HERA soll detaillierte Informationen über die Bahnveränderungen von Didymoon liefern und diese mit der Asteroidenzusammensetzung sowie der Oberflächen- und Innenstruktur in Beziehung setzen. Hintergrund: Mit diesem Experiment wird eine praktikable Methode zur Ablenkung von Asteroiden von ihrem Kollisionskurs mit der Erde untersucht. Die Ergebnisse dieser internationalen Zusammenarbeit könnten von Didymos auf andere Asteroiden übertragen werden. Der Start der HERA-Mission ist derzeit für Ende 2023 geplant. Didymos hat einen Hauptkörper von 780 Metern Durchmesser und wird von einem Mond umkreist, der "Didymoon" genannt wird und 160 Meter misst. Fliegt ein solches Gestein auf die Erde zu, hätte ein Treffer schwerwiegende Folgen auf regionaler Ebene und beispiellose sozioökonomische Auswirkungen auf globaler Ebene. „Es ist wichtig zu wissen, welche Auswirkungen ein Aufprall genau auf die Umlaufbahn eines Asteroiden hat. Wir wissen noch sehr wenig über diese Körper", erläutert Marc Scheper, Leiter der OHB-Abteilungen Raumtransport, Robotische Missionen und Exploration. Nur wenn man genau wisse, wie sich ein Asteroid zusammensetzt, könnten wirksame Abwehrmaßnahmen ergriffen werden. Experten gehen davon aus, dass 90 Prozent aller sehr großen Asteroiden, die die Zivilisation zerstören, bekannt sind. Allerdings gelten nur wenige Prozent der kleineren Asteroiden als identifiziert. Experten sprechen von Körpern mit bis zu 500 Metern Durchmesser. Zum Vergleich: Der Asteroid, der 1908 in Sibirien explodierte und jeden Baum auf einer Fläche von 2.000 Quadratkilometern knickte, hatte einen Durchmesser zwischen 30 und 80 Metern. Seine Sprengkraft wird auf die von 1.400 Hiroshima-Bomben geschätzt. Das Expertenteam von Marc Scheper arbeitet aktuell auch an einer Studie zur besseren Vorhersage sogenannter Space Weather Effects. Die Studie „Lagrange-Mission“ wurde im Rahmen des ESA-Programms „Space Situational Awareness“ ausgeschrieben. Das Auftragsvolumen liegt bei 3,3 Mio. Euro. Die OHB System AG führt dabei Untersuchungen zur Früherkennung von Sonnenstürmen durch. „Die OHB-Gruppe ist in mehreren unterschiedlichen Bereichen mit laufenden Projekten beschäftigt, die alle zum Ziel haben, die Erde vor möglichen Gefahren aus dem All zu schützen“, so Marco Fuchs, Vorstandsvorsitzender der OHB SE“.

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2024.04.15 11:45 V22.4.27-1
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