
Startschuss für MARTE: Europa arbeitet am Panzer der nächsten Generation
Europa stellt die Weichen für eine neue Generation militärischer Bodenfahrzeuge: Das internationale Projekt MARTE ist offiziell in die Entwicklungsphase gestartet. Das geht aus einer Pressemitteilung von Rheinmetall vom 1. Juli hervor. Mit Unterstützung von rund 20 Millionen Euro aus dem Europäischen Verteidigungsfonds koordiniert die MARTE ARGE – ein Gemeinschaftsunternehmen von KNDS Deutschland und Rheinmetall Landsysteme – ein breit aufgestelltes Bündnis aus 51 Organisationen. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung eines zukünftigen Kampfpanzersystems, das Europas Verteidigungsfähigkeit technologisch wie strategisch stärken soll.
Technologische Leitlinien und Zielbild des Systems
Im Mittelpunkt des Projekts steht die Entwicklung eines Kampfpanzersystems, das den aktuellen und künftigen Anforderungen europäischer Streitkräfte gerecht werden soll. Dafür werden gezielt Studien und Entwürfe erarbeitet, die auf gemeinsame Bedürfnisse abgestimmt sind. Zentral ist der Einsatz innovativer und disruptiver Technologien – mit dem Ziel, ein widerstandsfähiges System zu schaffen, das auf moderne Bedrohungslagen vorbereitet ist. Auch Erkenntnisse aus jüngeren Konflikten fließen in die Planungen ein. Die technische Arbeit ist in fünf Pakete gegliedert, die jeweils von einem der beteiligten Verteidigungsunternehmen gesteuert werden.
Internationale Allianz mit politischer Rückendeckung
Die Weichen für MARTE wurden bereits Ende 2024 gestellt: Mit der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung und dem Kick-off-Meeting im Dezember in Stockholm fiel der offizielle Startschuss. Seitdem arbeiten 51 Organisationen aus zwölf europäischen Ländern – darunter elf EU-Staaten und Norwegen – gemeinsam an dem ambitionierten Vorhaben. Mit an Bord: internationale Großkonzerne, spezialisierte Mittelständler, Forschungseinrichtungen und agile Tech-KMU. Rückhalt bekommt das Projekt von elf Verteidigungsministerien, angeführt vom deutschen Bundesministerium der Verteidigung. Die Koordination übernimmt die MARTE ARGE, unterstützt von der Beratungsfirma Erdyn und fünf führenden europäischen Rüstungsunternehmen.