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© ThyssenKrupp
Markt |

Thyssenkrupp mit schwacher Quartalsbilanz – Konzernumbau läuft weiter

Thyssenkrupp hat im zweiten Quartal 2024/2025 deutlich schwächere Geschäftszahlen vorgelegt. Der bereinigte Gewinn brach um rund 90 Prozent ein, auch der Free Cashflow rutschte tief ins Minus. Auftragseingang und Umsatz lagen spürbar unter dem Vorjahr. Das geht aus einer Pressemitteilung von Thyssenkrupp vom 15.05.2025 hervor. Ein raues Marktumfeld mit rückläufiger Nachfrage, sinkenden Margen und wachsendem Protektionismus setzt Thyssenkrupp sichtbar zu. Trotz dieser Belastungen treibt der Konzern seine strategische Neuausrichtung weiter voran – und hält an der Prognose für das Gesamtjahr fest.

Bereinigtes EBIT fällt um 90 Prozent – auch Free Cashflow negativ

Im zweiten Quartal hat Thyssenkrupp beim operativen Ergebnis massiv eingebüßt: Das bereinigte EBIT fiel auf 19 Millionen Euro – ein Rückgang um fast 90 Prozent. Der Free Cashflow vor M&A lag mit minus 569 Millionen Euro ebenfalls deutlich im roten Bereich. Laut Unternehmensangaben war das vor allem auf Auszahlungen im Marinesegment zurückzuführen. 

Ein Mix aus schwächelnder Nachfrage, sinkenden Preisen und wachsendem Druck durch internationale Handelshürden hat dem Industriekonzern spürbar zugesetzt. Besonders in den Bereichen Stahl, Automotive und Werkstoffhandel machte sich das schwierige Marktumfeld bemerkbar. Laut Thyssenkrupp hat sich der Auftragseingang auf 8,1 Milliarden Euro verringert, während der Umsatz auf 8,6 Milliarden Euro zurückging.

Stahl- und Automotive-Sparte unter Druck, Marine Systems mit Zuwachs

Thyssenkrupp bekommt die angespannte Lage in der Automobilbranche deutlich zu spüren. Eine schwächere Nachfrage trifft das Segment Automotive Technology mit voller Wucht – der Konzern reagiert mit einem straffen Effizienzprogramm, so die Pressemitteilung weiter. Konkret soll das Kapital im Bestand reduziert, ein Einstellungsstopp verhängt und die indirekten Personalkosten gesenkt werden. Rund 1.800 Arbeitsplätze stehen zur Disposition. Auch innerhalb der Geschäftsbereiche wird umgebaut: Ein Standort für Federn und Stabilisatoren wird schrittweise geschlossen, andere Bereiche wie der Karosseriebau und ein italienischer Zulieferer für Kettenfahrwerke erhalten eine neue Struktur, um wieder profitabler zu werden. Gleichzeitig fließen Investitionen in Zukunftsprojekte – etwa für Lenk- und Motorentechnologie.

Marine Systems stabilisiert Ergebnis mit Neuaufträgen

Während andere Geschäftsbereiche kämpfen, zeigt sich die Marinesparte stabil – mit Tendenz nach oben. Neue Aufträge in den Bereichen Überwassertechnik und Service sorgen für Aufwind. Die Modernisierung der Werft in Kiel ist abgeschlossen, nun wird in Wismar aufgerüstet. Ziel ist, die Produktionskapazitäten an die Bedürfnisse des Portfolios anzupassen. Die strategischen Aussichten stimmen ebenfalls optimistisch: Die erwartete Zunahme der Nachfrage, vor allem angesichts globaler geopolitischer Entwicklungen, bietet weiteres Potenzial. Die geplante Abspaltung eines Minderheitsanteils und der Börsengang sind bereits in Vorbereitung.

Thyssenkrupp setzt Umbau fort und hält an Prognose fest

Trotz rückläufiger Zahlen hält Thyssenkrupp an seinem Umbaukurs fest. In mehreren Geschäftsbereichen laufen bereits tiefgreifende Veränderungen – von Kostensenkungsprogrammen bis zur geplanten Abspaltung von Marine Systems. Operativ bleibt das Umfeld schwierig, doch für das zweite Halbjahr erwartet der Konzern stabilere Bedingungen. Die Jahresprognose wird bestätigt: Das bereinigte EBIT soll weiterhin zwischen 600 Millionen und 1 Milliarde Euro liegen. Gleichzeitig sorgen internationale Zölle für Unsicherheit, besonders in der Stahl- und Autoindustrie, wie Reuters am 15.05.2025 berichtete. Der Konzern rechnet mit weiteren Belastungen durch verschärfte Handelskonflikte.

Jens Schulte, Finanzvorstand der thyssenkrupp AG sagte: „Mit der Rückzahlung der letzten ausstehenden Anleihe ist thyssenkrupp nun weitgehend frei von Bank- und Kapitalmarktschulden. Das ist ein wichtiger Meilenstein bei der finanziellen Gesundung des einst hochverschuldeten Konzerns. […] Unser Fokus bleibt unverändert die Steigerung der operativen Leistungsfähigkeit der Geschäfte, sodass jedes Segment für sich die notwendigen Zukunftsinvestitionen aus eigener Kraft stemmen kann. Die Zahlen zum zweiten Quartal zeigen, dass hierzu weitere Anstrengungen insbesondere bei Steel Europe nötig sind.“


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