
FORVIA HELLA bringt Milliarden-Aufträge unter Dach und Fach
Der internationale Automobilzulieferer FORVIA HELLA hat seine führende Marktposition im Bereich intelligenter, komplexer Steuerungselektronik mit einem weiteren volumenstarken Großauftrag ausgebaut. So wurde das Unternehmen nun von einem globalen Premiumhersteller für die Entwicklung und Fertigung eines „Advanced Control Modules“ (ACM) nominiert, das in 2028 in Serie gehen wird.
Wie das Unternehmen weiter mitteilt, wird bereits zu Mitte dieses Jahres zudem das „intelligent Power Distribution Module“ (iPDM, Modul zur intelligenten Stromversorgung) für einen weiteren namhaften Automobilhersteller erstmalig anlaufen. Das Auftragsvolumen beider Kundenprojekte beläuft sich in Summe auf über eine Milliarde Euro. Die Produktion beider Projekte erfolgt in Timisoara (Rumänien), Leitstandort für die Entwicklung ist Lippstadt.
Die Elektrik/Elektronik-Architekturen von Fahrzeugen verändern sich derzeit grundlegend. Während aktuell noch über 100 einzelne Steuergeräte in einem Fahrzeug verbaut sind, werden zukünftige Fahrzeugarchitekturen aus einer deutlich geringeren Anzahl an Steuergeräten bestehen. Diese werden dann jedoch in Teilen die Funktionen der bisherigen Geräte zusammenfassen und sich jeweils in Funktionsumfang sowie Komplexität unterscheiden.
Advanced Control Modules sind hierbei eine unverzichtbare Schlüsseltechnologie, um mittlere und insbesondere höhere Entwicklungsstufen des automatisierten Fahrens (L2+) realisieren zu können. In dieser hochintegrierten Produktlösung iConF, die FORVIA HELLA auf der Shanghai Auto Show 2025 als Weltpremiere vorgestellt hat, kombiniert das Unternehmen als erster Automobilzulieferer weltweit nun eine elektronische Sicherung mit einem eigenen ASIC sowie intelligenter Steuerungssoftware.
Zentraler Bestandteil der Advanced Control Modules sind demnach die elektronischen Sicherungen, so genannte „eFuses“. Diese messen softwaregesteuert und in Echtzeit zum einen den Stromfluss und -verbrauch; zum anderen kontrolliert die Software der eFuses die bedarfsgerechte Verteilung des verfügbaren Stroms im Fahrzeug. Auf dieser Basis sorgt die elektronische Sicherung dafür, dass auch bei einem potenziellen Defekt, einer Überhitzung oder einer (Teil-)Systemstörung die grundlegende Funktionsfähigkeit sicherheitsrelevanter Komponenten und Fahrfunktionen ausfallsicher (fail operational) aufrechterhalten wird.
„Ohne Advanced Control Modules wird es kein automatisiertes Fahren geben. Durch diese Entwicklung hin zu software- und serviceorientierten Fahrzeugarchitekturen eröffnet sich ein vollkommen neuer, vielversprechender Markt. FORVIA HELLA ist bereits seit über 25 Jahren im Geschäft mit anspruchsvoller Karosserieelektronik aktiv und fertigt pro Jahr über 13 Millionen Steuergeräte“, sagt Jörg Weisgerber, Geschäftsführer Elektronik bei FORVIA HELLA.