
China setzt auf neues Chip-Programm
Wegen der wachsenden Spannungen mit den USA will die Regierung in Peking Insidern zufolge mit einem neuen Programm die Abhängigkeit der Volksrepublik von westlichen Chip-Technologien verringern. In einem erstmals landesweit gültigen Leitfaden sollen Unternehmen dazu ermuntert werden, verstärkt Prozessoren auf Basis der "RISC-V"-Architektur zu nutzen. Das haben mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Reuters gesagt.
Das Papier werde vom Industrieministerium gemeinsam mit sieben weiteren staatlichen Stellen erarbeitet und voraussichtlich in den kommenden Wochen veröffentlicht. Die fraglichen Behörden waren für einen Kommentar zu diesem Thema zunächst nicht zu erreichen, berichtet die Nachrichtenagentur weiter.
Die Basis-Technologie von "RISC-V" ist quelloffen ("Open Source"). Das bedeutet, sie kann von jedem ohne Lizenzgebühren genutzt und weiterentwickelt werden. Eine gemeinnützige Stiftung in der Schweiz koordiniert die weltweiten Bemühungen. Diese Prozessoren kommen in zahlreichen Geräten vom Smartphone bis zum Hochleistungsrechner für Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz. Die ursprünglich an der Universität von Kalifornien in Berkeley entwickelte Technologie konkurriert mit derjenigen des Chip-Designers ARM, für die Nutzer aber Lizenzgebühren zahlen müssen.