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© pichetw dreamstime.com
Markt |

Die gewaltigen Auswirkungen von Erdbeben für die IC-Industrie

Forscher schätzen, dass es weltweit jedes Jahr etwa 80.000 Erdbeben gibt, doch die meisten sind zu gering, um sie überhaupt zu bemerken.

Die Große Erdbebenkatastrophe Ost-Japans (oder auch Das Tōhoku-Erdbeben 2011) und der nachfolgende Tsunami am 11. März 2011 an den Küsten vor Sendai und Sanriku nahm tausende Menschenleben und verursachte erhebliche Schäden. Das Erdbeben gilt als das stärkste Beben in Japan, seit der dortigen Erdbebenaufzeichnungen, und als das fünft stärkste weltweit. Viele Halbleiterfabriken, sowie andere Fabriken, die diese Industrie unterstützen, wurden deutlich durch das Beben beschädigt. Einige mussten aufgrund der Folgen permanent schließen. Seit Beginn der IC-Produktionen in Silicon Valley, hat die IC-Industrie viele seiner Herstellungsanlagen in seismisch aktiven Regionen. Im Dezember 2015 sind rund die Hälfte aller IC-Wafer-Produktionsstätten in Gebieten, die mit einem mäßigen bis hohen Erdbebenrisiko eingestuft werden. Einige Fakten:
  • Taiwan und Japan machen 39 Prozent der weltweiten IC-Kapazität aus (Stand Dezember 2015). Beide Länder können als seismisch aktive Gebiete betrachtet werden.
  • Obwohl Südostasien generell als starke Erdbebenregion eingestuft werden kann, so können Singapur und Malaysia als relativ sicher hinsichtlich Erdbeben betrachtet werden. In China wird Peking mit einem mäßigen bis hohen Erdbebenrisiko betrachtet, während Städte wie Shanghai, Shenzhen und Wuxi als eher sicher betrachtet werden. Vergleichsweise hat der Süden Frankreichs ein moderates Erdbebensrisiko, während Mittel- und Nordfrankreich eher außerhalb der Gefahrenzone liegen.
64 Prozent der Pure-Play IC Foundry Kapazitäten liegt in Erdbebenregionen. Zwei der größten Foundry-Unternehmen, TSMC und UMC, haben eine starke Präsenz in Taiwan. Ein katastrophales Erdbeben oder ein Taifun hätten schwerwiegende Auswirkungen auf die gesamte Elektroniklieferkette. Da jedoch Foundry-Unternehmen viele verschiedene Kunden haben, wären die Auswirkungen sehr viel stärker. Vor ein paar Jahren wurde IC Insights damit beauftragt, eine eigene Marktstudie für eine große Versicherungsgesellschaft durchzuführen. Das Unternehmen wollte ein Modell entwickeln, um zu erfahren, wie viel Elektronik-Umsatz verloren gehen würde, wenn Fabriken in Taiwan, aufgrund eines Erdbebens oder eines Taifuns, für zwei bis drei Monate heruntergefahren werden müssten. Wenn beispielsweise nur der Hsinchu Science Park betroffen wäre, in dem 45 Prozent der gesamten Waferkapazität von Taiwan liegt, dann würde der Nettoverlust für jeden Monat, in dem die Fabs in Hsinchu außer Betrieb wären, bei 9,3 Milliarden US-Dollar liegen. Darüber hinaus würden weitere negative Effekte auf die weltweite Elektronikbranche ausgeübt werden. Obwohl die IC-Industrie einen Großteil seiner Fertigungskapazität in "gefährlichen" Bereichen hat, denken die Käufer von ICs darüber nicht weiter nach. Alles ist so lange "gut", bis eines Tages eine verheerende Naturkatastrophe einbricht. Aber auch wenn diese tragischen Ereignisse nicht vorherzusagen sind, so ist es doch nicht unmöglich Vorkehrungen zu treffen. Die Große Erdbebenkatastrophe Ost-Japans hätte eigentlich ein Weckruf für die ganze Elektronikbranche sein müssen, um die Industrie voranzutreiben und neue Notfallpläne zu erstellen, nur für den Fall der Fälle, doch dies ist nicht passiert.

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2024.04.15 11:45 V22.4.27-1
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