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Android: Der Weg zur Vereinheitlichung ist geebnet!
In meiner Keynote-Präsentation auf dem COMPUTEX Mobile Forum 2012 in Taipeh sprach ich über 'Applikationsentwicklung auf Android heute. Im Gegensatz zu den oft negativen Darstellungen der heutigen Android-App-Entwicklungslandschaft wollte ich eine positivere Sicht bieten und die bedeutenden Fortschritte hin zu mehr Einheitlichkeit hervorheben.
Wir lesen in den Medien wir viel über die Tücken der Android-Fragmentierung. Sicher kämpfen Entwickler von Android-Apps mit dem Design mobiler Applikationen, die auf verschiedenen Geräten und OS-Versionen funktionieren sollen. Sie kämpfen auch für größere Anerkennung und Umsätze im offenen App-Markt, der keine Testphasen vorsieht und niedrige Preise verlangt. Eine Erhebung von Flurry Analytics zeigt, dass bei jedem Dollar, den ein Entwickler auf Apples iOS verdient, mit Googles Android nur 24 Cent zu verdienen wären. Autsch!
Trotz dieser Herausforderungen unternimmt Google sehr viel, um die Anliegen der Entwickler zu adressieren - Lösungen gibt es bereits. In meiner Keynote erläuterte ich diese Bemühungen, zusammen mit anderen Faktoren, die Android hin zu mehr Einheitlichkeit und einer strafferen App-Entwicklungslandschaft führen sollen.
Blicken wir ca. fünf Jahre zurück: Steve Jobs dachte gerne anders, und die Arbeit seines Unternehmens brachte ein flüssiges Betriebssystem hervor - mit Top-Hardware und dem iTunes-Ecosystem - ein wahrlich vertikaler Markt nach Apple-Stil.
Andy Rubin von Google hingegen wollte Apps auf allen Arten von Geräten aller Hersteller verbreiten - ein mehr horizontaler Ansatz. Eine schwierige Aufgabe angesichts der verschiedenen Architekturen, IP-Techniken, Bildschirme, Funktionen, Kosten, regionalen Unterschiede etc. In gewisser Weise hat sich Google an das bereits bestehende, fragmentierte Ecosystem angepasst - mit dem Ziel der Vereinheitlichung und der Möglichkeit für Unternehmen, sich doch differenzieren zu können.
Der erste wichtige Schritt hin zur Vereinheitlichung kam im Dezember 2011 mit der Veröffentlichung von Android 4.0 'Ice Cream Sandwich'. Diese Android-Version war die erste, die Smartphone- und Tablet-Anwenderschnittstellen (APIs) in einer User-Interface-Umgebung namens 'Holo' vereint und über OS-Versionen und Geräte hinweg portierbar ist.
Google hat viele weitere Schritte unternommen, um die Android-Entwicklungslandschaft zu vereinheitlichen:
- Workshops und Schulungen für Entwickler (und OEMs) sollen die Portierbarkeit erhöhen, z.B. das Android Training im Dezember 2011. Vereinheitlichte Designprinzipien in Android helfen Entwicklern, dass sie nur einmal Code schreiben müssen - unabhängig vom Gerät - mithilfe von Layouts und Fragmenten.
- Im Februar 2012 wurde die Android Design Website freigeschaltet, damit Entwickler sicherstellen können, dass ihre Inhalte auf verschiedenen Geräten funktionieren.
- Eine strenge und ständig weiterverbesserte Compatibility Test Suite (CTS) sowie ein dazugehöriges Compatibility Definition Document (CDD) garantieren, dass Geräte höchste Qualität bei den API-Standards bieten (über 25.000 Tests).
- Malware blockiert: Nach Malware (oder Schad-Applikationen) wird nun dauerhaft gesucht und diese sofort blockiert bzw. entfernt.
- Erweiterte Verfügbarkeit: Google Play ist nun in 130 Ländern verfügbar (30 im letzten Jahr). Ein großer Sprung! Mehr Interessenten für die Inhalte mehr Erlöse.
- Verbesserungen beim In-App-Kauf: Immer mehr Apps nutzen dieses Modell. Anwender, die versuchen, eine App schnell zwischendurch (oder zuhause) zu kaufen, entscheiden sich eher für den Kauf, wenn sie dazu nicht extra ihre Kreditkarte zücken müssen. Bei iOS werden neue App-Käufe direkt auf dem iTunes-Konto des Anwenders verbucht. Dies wird zunehmend auch bei Android der Fall sein.
- Automatische Verlängerung von Abos und Einmalzahlungen: Automatische Aboverlängerung erlaubt den Anbietern von Inhalten (Zeitungen, Magazine), die Informationen auf Android-Tablets und -Smartphones des Anwenders bereitzustellen - und das mit automatischer monatlicher Zahlung.
- Direkte Abrechnung über den Netzbetreiber: Die Zahl der Netzbetreiber, die eine direkte Abrechnung anbieten, hat sich in den USA im letzten Jahr von zwei auf 15 erhöht. Damit erscheinen App-Käufe auf der Mobiltelefonrechnung des Verbrauchers.
- Verbesserte Architektur-Filter: Da MIPS nun offiziell von Google in Android unterstützt wird, muss der Markt nur noch kompatible Apps bereitstellen. Dies führt zu einer verbesserten Benutzererfahrung.