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Analysen |

'Do IT with Poland' - IT Branche als Antriebskraft polnischer Wirtschaft

Laut des Berichts des Weltwirtschaftsforums, Global Competitiveness Report 2012-2013, gehört Polen der Gruppe der 21 Länder an, die von einer Wirtschaft auf der Grundlage der Effizienz des Produktionssystems zu einer auf Innovationen beruhenden Wirtschaft übergeht.

Polen setzt auf den Ausbau des IT Sektors, welcher sich seit einigen Jahren zu einer tragenden Säule entwickelt. Die internationale Kampagne „Do IT with Polen“ soll intellektuelles Potenzial, Investitionsmöglichkeiten und die stärksten Vertreter der polnischen Informations- und Kommunikationstechnologie näher vorstellen. Wirtschaftswissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich Polen in der dritten Stufe der Entwicklung (nach der im Jahr 1989 begonnen politischen und wirtschaftlichen Transformation) befindet. In den 90er Jahren führten grundlegende, marktorientierte Reformen mit wirtschaftlicher Freiheit, Öffnung der Märkte und Stabilisierung der Währung zu einem dynamischen Aufschwung. In dem darauf folgenden Jahrzehnt erwies sich der EU Beitritt Polens als sehr stimulierend. Gegenwärtig steht das Land vor Möglichkeit das kontinuierliche Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zu halten, in dem es aktiv auf dem internationalen Markt der neuen Technologien agiert. Obwohl sich die polnische Wirtschaft in den letzten Jahren als immun gegenüber den Auswirkungen der internationalen Finanzkrise gezeigt hat, steht sie nun der Herausforderung gegenüber, die sogenannte Falle des mittleren Einkommens zu vermeiden (middle income trap). Diese tritt ein, wenn das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts abflacht und dadurch der pro Kopf Wert auf 60% des Niveaus hochentwickelter Länder stagniert. Auch wenn das BIP schnell durch Kopieren von Technologielösungen aus höher entwickelten Ländern gesteigert werden könnte, würde das Potenzial dieses Nachahmer-Modells schnell ausgeschöpft werden, da Lohnkosten steigen, Arbeitsplätze in ärmere Länder outgesourced werden, der Investitionsmarkt gesättigt ist und Importkosten produktivitätssteigernder Technologien extrem in die Höhe schießen. Dem dringenden Innovationsbedarf der polnischen Wirtschaft und dem Bedarf nach Entwicklung neuer Technologien kommen die Unternehmer der IT Branche entgegen, die in den letzten Jahren einen Wachstumsindex im zweistelligen Bereich hervorbrachten. In den Jahren 1996-2008 wuchs der polnische Export im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie jährlich um 28%, besonders in der Konsumelektronik, der Individualsoftware-Entwicklung, der Videospielentwicklung und die Entwicklung von Lösungen für mobile Endgeräte. Polen steht an fünfter Stelle in Europa, wenn es um die Beschäftigung im Bereich der Softwareentwicklung geht (5,1,% des gesamten europäischen Segments). Sie präsentiert sich zunehmend besser als Standort für Forschungs- und Entwicklungszentren und kleinere Softwareentwicklungsfirmen. Im Jahr 2010 betrugen Nettoerträge aus dem Verkauf im IT Sektor 113,5 Mrd. PLZ; ein Wachstum von 26% im Vergleich mit dem Jahr 2007. Im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie wuchsen die Gewinne um 48%. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung verdreifachten sich, und betrugen 758,6 Mio. PLZ. Die polnische Regierung hat die Gelegenheit, den Sprung nach Vorn zu machen, wahrgenommen und verfolgt mit dem speziell dafür im Jahr 2011 statuierten Ministerium für Verwaltung und Digitalisierung eine Politik zur gezielten Entwicklung einer kompetenten Informationsgesellschaft. Premier Tusk spricht sogar von dem „digitalen Einschlag”, der Polen in Form von 2,5 Mrd. Euro aus der Haushaltskasse der EU zu Gute kommt. Im Rahmen des Entwicklungsprozesses wird ein operatives, zentrales Programm „Digital Polen“ ins Leben gerufen, was der Minister anlässlich des in Warschau stattfindenden internationalen Forums für die Wettbewerbsfähigkeit Zentral- und Osteuropas ankündigte. In Polen wird heute öfters als anderswo in Europa auf digitale Medien und Technologien zurückgegriffen und die Anwendungsquoten von E-Government-Diensten durch Unternehmer übertreffen den europäischen Durchschnitt. Mark Zuckerberg, der Facebook Gründer, sagte kürzlich beim Treffen im Warschauer Ministerium für Verwaltung und Digitalisierung, dass Polen für sein Unternehmen das wichtigste Land der Region sei, und polnische Softwareentwickler nach Indern die zweitgrößte Beschäftigtengruppe ausmachen. Polen ist ein Land mit begabten Informatikern und Programmierern. Die Ressourcen auf dem Arbeitsmarkt im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie vergrößern sich jährlich um ca. 15 Tausend Hochschulabgänger und die Beschäftigung in der IT / IKT Branche sichert Stabilität und gute Entlohnung.
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Deshalb verwundern die bis ins Jahr 2020 gehende Prognosen nicht, dass unter allen EU Ländern, die Zahl der IT Spezialisten nur in Polen und Deutschland zunehmen wird. Polnische Informatikstudenten gewinnen regelmässig internationale Wettbewerbe, sowohl einzeln als auch in Teams. Sie gehören zu den Gewinnern prestigeträchtiger Wettbewerbe wie TopCoder, Microsoft Imagine Cup, Google Code Jam und Intel Challenge. Nach langen Bemühungen der polnischen Regierung und als Zeichen der Zeit wurde Polen zum Partnerland der diesjährigen Messe für Informationstechnik CeBit in Hannover gemacht. Kanzlerin Angela Merkel dankte bei Ihrer Eröffnungsrede den Messeverantwortlichen dafür, denn so bekäme man die Gelegenheit zu sehen, wie Polen die rasanten Entwicklungen nutzt, um neue Arbeitsplätze und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Donald Tusk sagte: „das starke Auftreten Polens auf der Messe ist ohne Zweifel eine Chance nicht nur für die Polen, sondern für alle potentiellen Partner aus dem Ausland. Es ist eine Chance, die polnische Informations- und Kommunikationsbranche genauer zu betrachten und die Möglichkeiten, die sie bietet, kennenzulernen. Denn das reale Potenzial der polnischen Informations- und Kommunikationsbranche bleibt für Europa und die Welt immer noch verborgen.“ Er sei der Überzeugung, dass die, die als Erster „diesen Schatz“ entdecken, Investoren, Businesspartner, Dienstleistungsanbieter oder Nutzer, die entschiedenen Gewinner sind. „Allen unseren Partnern wünsche ich solch einen Entscheidungsreflex von ganzem Herzen“- sagte Donald Tusk. Polnische Firmen, die eine Expansion über die Landesgrenzen hinaus planen, gewannen im vergangenen Jahr einen neuen Verbündeten. Damit ist das im April gestartete Programm zur Förderung der Information- und Kommunikationsbranche „Do IT with Polen“ gemeint, erstellt und umgesetzt von der Agentur “M Promotion” im Auftrag des Wirtschaftsministeriums. Der Terminkalender der Teilnehmer des Programms ist mit Werbeveranstaltungen für die IT Branche prall gefüllt: im Oktober 2012 wurden die teilnehmenden Firmen auf der größten Messe des südamerikanischen Kontinents, Futurecom in Rio de Janeiro vorgestellt. 2013 folgten im Februar der Mobile World Congress in Barcelona und im März die CeBit in Hannover. In den letzten Monaten gab es ebenfalls Termine in Oslo, Washington, New York, Barcelona und Hannover. Treffen mit Experten und Kennern der IT Branchen der jeweiligen Ländern wurden organisiert; ebenso neue Geschäftskontakte und Gespräche mit potenziellen Partnern. Im April 2013 nahmen Programmbeteiligte an der Intertelecom in Lodz teil und Anfang Mai, anlässlich einer Wirtschaftsreise nach Japan, wurde IT Week in Tokio besucht. Das Programm wird von den Mitteln der EU-Regionalfonds mitfinanziert. „Polnische IT Firmen verfügen über Dienstleistungspotenzial und Produkte, die durchaus auf dem internationalen Markt wettbewerbsfähig sein können. Die Kosten einer Geschäftsreise ins Ausland können unter Umständen bei mehreren Tausend Zlotych liegen. Die anfallenden Kosten für zwei Personen die CeBIT oder den Mobile World Congress zu besuchen, liegen für den Unternehmer bei 70 -110 Tausend Zlotych. Die Möglichkeit 75 % dieser Kosten zurückerstattet zu bekommen, wird viele der IT Firmen dazu bewegen, die Promotionsarbeit ausserhalb der Landesgrenzen in Angriff zu nehmen“ - sagt Michal Sobanski, der Geschäftsführer der ausführenden Agentur „M Promotion”.

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