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Elektronikproduktion |
Tausende streiken bei Flextronics in China
Massen-Streik bei Flextronics in China. Rund 6'000 Mitarbeiter streiken bei Flextronics in Shanghai. Dies berichtet China Labour Watch.
Arbeiter begannen am Montag mit dem gross angelegten Streik. Grund soll die Produktionsverlagerung von Shanghai nach Suzhou sein. Man forderte das Unternehmen auf eine Abfindung zu zahlen.
Der Streik dauert bereits mehrere Tage und soll auch weitergeführt werden.
Das betroffene Flextronics-Werk liegt im Jiading District von Shanghai und produziert unter anderem für HP, Alcatel, Motorola, NCR, Nokia, Nortel und Toshiba.
Kürzlich entschied sich Flextronics das Werk von Jiading in den Wuzhong District von Suzhou zu verlagern. Zuerst wurde die Entscheidung - so China Labour Watch in einer Pressemitteilung - nicht mit den Arbeitern diskutiert. Sollten die Arbeiter nicht mit nach Suzhou umziehen, werde das als Kündigung angesehen und man werde deshalb auch keine Abfindung zahlen, heisst es weiter.
Die streikenden Arbeiter fordern, dass die Fabrik eine Strafe wegen Vertragsbruch an jeden der Arbeitnehmer zahlen muss. Zudem wird eine Abfindung verlangt. Darüber hinaus fordern die Arbeiter auch von der lokalen Regierungsvertretung die Zahlung eines Zuschusses.
Arbeitnehmer bei Flextronics Shanghai arbeiten typischerweise 10 Stunden pro Tag, 6 Tage pro Woche, mit einem monatlichen Einkommen von 2'300 RMB. Aber die Arbeiter im Suzhou Wuzhong Werk von Flextronics haben jedoch schlechtere Arbeitsbedingungen. Basierend auf Untersuchungen von China Labor Watch aus den Jahren 2011 und 2012, arbeiten Arbeitnehmer in Wuzhong Fabrik bis zu 100 Überstunden pro Monat und verdienen 2'200 RMB.
Die Organisation geht davon aus, dass Flextronics sich aus dem Umzug Vorteile durch die niedrigeren Arbeitskosten verschaffen will.
China Labor Watch Director Li Qiang erklärte: "Der Hauptgrund für den Streik ist die Nicht-Kommunikation seitens Flextronics. Viele Arbeiter haben Familie und Kinder in Shanghai. Daher ist ein Umzug nach Suzhou nicht leicht. China Labor Watch appelliert an Flextronics mit den Arbeitnehmern sofort in Tarifverhandlungen zu treten."