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Leiterplatten |

RUWEL und Zukunftsvisionen

RUWEL - ein geschichtsträchtiger Name innerhalb der Leiterplattenindustrie - steht gestärkt auf beiden Beinen. Mehr noch, das Unternehmen schaut in eine helle und interessante Zukunft.

Viele Dinge sind seit 2009 passiert; ein schwieriger Tag an dem Insolvenz angemeldet werden musste. Überlebenskampf; mit BlueBay ein neuer Investor und schließlich - in Unimicron - ein neuer Eigentümer. Seitdem hat das Unternehmen hart an der Zukunftssicherung gearbeitet. Und man hat sich - ziemlich erfolgreich wie ich hinzufügen möchte - vor den neugierigen Augen der Medien versteckt. Wir konnten jedoch ein Gespräch mit Geschäftsführer Gerard van Dierendonck führen.
Gerard van Dierendonck
2008/2009 - schwierige Jahre für die gesamte Wirtschaft. Viele Unternehmen - RUWEL ist hier nicht allein - mussten ums Überleben kämpften. Angesichts der Tatsache, dass der deutsche Leiterplatten-Hersteller sehr stark von einem einzigen Kunden (dieser Kunde begann, einen großen Teil der Produktion nach Asien zu verlegen) abhängig war, erwies sich dieser Kampf als aussichtslos. Anfang 2009 dann das Aus. RUWEL - ein bekannter Name in der Leiterplattenindustrie - musste Insolvenz anmelden. Was folgte, war ein mehrmonatiger Kampf, der auch die Leben vieler Menschen betraf. "Wir waren fast ausschließlich auf die Automobilindustrie ausgerichtet. Als wir begannen unser Portfolio auf eine gesündere Basis zu stellen, gingen fast 90% unserer Produktion an einen Tier1 Automotive Kunden. Jetzt haben wir unser Portfolio auf 15% Automotive und 85% Industrial ausgerichtet. Und das hat RUWEL gerettet. Wir haben es geschafft einen Ersatzkunden zu finden", erklärte Gerard van Dierendonck . Aber, wie der Manager betont, ist die Migration noch nicht abgeschlossen . Automotive-Kunden und diejenigen, die aus dem Bereich Renewable Energy kommen, bilden einen Großteil des Kundenportfolios. Daneben waren Bemühungen in den Bereich Industrial - und eine stabilere Geschäftsumgebung - vorzudringen recht erfolgreich. RUWEL arbeitet jetzt mit 20 Kunden aus diesem Sektor zusammen. "Wir haben unser High-Volume / Low-Mix Produktionsportfolio komplett umgekrempelt. Aber für uns ist es wichtig weiter zu investieren. Nur so können wir erfolgreich sein." Eingehende Analysen des Maschinenparks und notwendige Anschaffungen für zukünftige technische Anforderungen führten zu einer Investitionsliste von fast EUR 10 Millionen. Diese sollen innerhalb der nächsten 2 Jahre investiert werden. Jetzt ist der Prozess der Umwandlung in der Produktionsanlage in Geldern in vollem Gange, etwa 30% der neuen Geräte sind bereits installiert. "Wir investieren außerdem um auch unsere Flexibilität zu erhöhen, Rüstzeiten zu verkürzen und die Handhabung kleinerer Losgrößen (z.B.: 3 neue Flying-Probe-Tester, Inkjet Printer, X-Ray, Routing, AOI, etc.) zu verbessern. Wenn alles nach Plan läuft, dann wird der erste Investitionsabschnitt bereits Mitte des Jahres abgeschlossen sein." RUWEL - seit 2011 für die Unimicron High Reliability Business Unit ( HRBU ) zuständig - unterhält auch eine Produktionsstätte in Kunshan (China). "Die Prototypen, Klein- und Mittelserien werden hier in Geldern gefertigt. Wenn die Volumina größer werden, übertragen wir Produktion und Know -how auf unsere Kunshan Anlage." Die Anlage hat nun seine volle Kapazität erreicht und Unimicron investiert in ein neues Werk in China, um der Nachfrage der europäischen Kunden gerecht zu werden. Vorgesehen für die Produktion für Automotive-Kunden, wird die neue Anlage anfänglich für Kundenaufträge aus der Unterhaltungselektronik genutzt werden. So kann die Zeit für erforderliche Zertifizierungsverfahren für die Automotive-Industrie sinnvoll überbrückt werden. Unimicron ist unter anderem Lieferant für die PlayStation 4, erklärt van Dierendonck.
----- Fabrik in Geldern / Germany
2013 scheint ein arbeitsreiches Jahr gewesen zu sein. Wie liefen die Geschäfte? "Der Umsatz für die Fabrik in Geldern belief sich auf EUR 40 Millionen. Ein bisschen weniger als in den Jahren zuvor, was auf eine rückläufige Nachfrage aus der Solarindustrie zurückzuführen ist. Zum Glück gibt es positive Zeichen aus der Solarindustrie und wir glauben, dass die Wirtschaft wieder anzieht. Im Moment wissen wir nicht wie sich der SMA-Danfoss Deal auf unsere Geschäfte auswirken wird. Die Signale weisen in eine positive Richtung. Aber genaueres kann ich im Moment nicht sagen." RUWEL ist seit vielen Jahren in der europäischen Leiterplatten-Industrie vertreten. Eine Menge hat sich seither verändert; alles ist kleiner geworden. Gibt es eigentlich eine Chance, dass wir eine neue Fertigungsanlage von RUWEL in Europa sehen? "Lassen Sie uns ehrlich sein. Vor 20 Jahren gab es rund 1'500 Produktionsanlagen in Europa. 2015 werden es wahrscheinlich nur noch 100 sein. Ich glaube nicht, dass es noch Raum für mehr Kapazität in Europa gibt. Darum investieren wir, denn nur die Besten werden in der Zukunft überleben. Nur wer in der Lage ist sich an die veränderte Geschäftslandschaft anzupassen wird eine Zukunft haben." Der Manager sieht RUWEL unter den Top5 in Europa . "Hier wollen wir sein. Sie müssen die richtige Mischung und die richtigen Kunden haben. Dann brauchen Sie natürlich noch die richtige Ausrüstung und - am Wichtigsten - die richtigen Leute in der Firma. Wenn wir in der europäischen Top5 bleiben, dann haben wir ein sehr bemerkenswertes Ziel erreicht." Es wurde viel über Unternehmen, die Leiterplatten aus China importieren, gesagt. Solche Firmen würden die Existenzgrundlage der europäischen Leiterplatten-Hersteller gefährden. Was ist Ihre Meinung zu diesem Thema? "Um mit Händlern / Lieferanten konkurrieren zu können, müssen wir zunächst einen Deal mit Brüssel aushandeln. Wenn ich Base-Material für eine Produktion hier in Europa kaufe, muss ich Steuern zahlen. Im Gegensatz dazu; wenn ich Leiterplatten aus China importiere, dann fallen keine Steuern an. Daher haben Händler einen großen Vorteil." "Vor 15 Jahren gab es mehr als 10 Lieferanten für Base-Material hier in Europa. Nun gibt es nur noch 2 Unternehmen: Isola (Deutschland) und Panasonic (Österreich). Was passiert wenn eine oder beide Firmen ihre Türen schließen und wir Material aus Asien kaufen müssen; ich möchte gar nicht daran denken. Das würde unsere Position noch verschlimmern." "Ich glaube nicht, dass wir in der Lage sind die chinesischen Unternehmen im Handel zu schlagen. Aber ich bin überzeugt, dass der Preisunterschied zwischen europäischen und chinesischen Leiterplatten geringer wird. Die Kosten in China steigen stetig." "So gibt es hier in Europa nur Platz für engagierte Leiterplattenhersteller mit einer klaren Vision und einem gut organisierten Setup, um dies auch realisieren zu können. Sie müssen die neueste Technik im Haus haben. Und genau daran arbeitet RUWEL gerade. Wir wollen unsere Kunden in Europa die besten Leiterplatten liefern können." ----- All images © Ruwel

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2024.04.26 09:38 V22.4.33-1
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