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© anthony bolan dreamstime.com
Analysen |

Japan muss beim Freihandelsabkommen mit Europa nachlegen

„Japan hat im Bereich Maschinenbau gegenüber Deutschland einen signifikanten Handelsbilanzüberschuss. 2013 exportierte das Land Maschinen im Wert von 400 Milliarden Yen nach Deutschland, wogegen sich die Lieferungen deutscher Unternehmen nach Japan auf lediglich rund 285 Milliarden Yen beliefen", erklärte VDMA-Präsident Dr. Reinhold Festge.

„Aus meiner Sicht liegt hier eine große Herausforderung für den deutschen Maschinenbau." Der VDMA eröffnete vor dreißig Jahren – 1984 - seine erste Auslandsvertretung in Tokyo. Traditionell besucht der Präsident alle zwei Jahre das Land, um sich mit wichtigen Vertretern aus Wirtschaft und Politik über die aktuelle Entwicklung auszutauschen. Deutsche Maschinenbauer fordern von Japan freien Marktzugang Der VDMA setze sich weltweit für einen verbesserten Marktzugang für Investitionsgüter ein. „Aus Sicht des Maschinenbaus muss die japanische Seite in unserem Sektor nachlegen", forderte VDMA-Präsident Festge in Tokyo. „Die deutschen – und europäischen – Technologieunternehmen sind mit der Marktsituation nicht zufrieden und erhoffen sich eindeutigere Signale der japanischen Seite für eine weitere Öffnung. Die Erkenntnis, dass internationaler Austausch und Wettbewerb insbesondere die technologische Entwicklung eines Landes maßgeblich vorantreiben kann, hat sich in Japan noch nicht durchgesetzt." Festge verdeutlichte diese am Beispiel Deutschland. Ausländische Unternehmen hätten am deutschen Maschinenmarkt einen Anteil von über 50 Prozent. Dagegen kämen ausländische Unternehmen in Japan seit Jahren nicht über einen Anteil von 13 Prozent hinaus. „Es ist daher wichtig für uns, Vorschläge von japanischer Seite zu hören wie der japanische Markt für ausländische Produkte zugänglicher gestaltet werden kann", so Festge. Seit Jahren verhandelt die Europäische Kommission mit Japan über ein bilaterales Freihandelsabkommen. China stellt Deutschland und Japan vor große Herausforderungen In seinen Gesprächen mit der „Japan Machinery Federation" diskutierte Festge die Frage, inwieweit deutsche und japanische Maschinenbauunternehmen beispielswiese auf Drittmärkten kooperieren könnten, um langfristiges Wachstum und wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. „Insbesondere mit komplementären Produkten erscheint mir dies durchaus eine strategische Option zu sein, um mit vereinten Kräften der chinesischen Herausforderung zu begegnen", betonte der VDMA-Präsident. Japan auf Platz 4 beim Weltumsatz Japan wurde 2013 in der Rangfolge der umsatzstärksten Länder im Maschinenbau mit einem Volumen von 193 Milliarden Euro erstmals von Deutschland (246 Milliarden) auf Platz 4 verdrängt, wobei die Abwertung des Yen eine maßgebliche Rolle spielte. Aktuell sind die Bestellbücher der Maschinenbauer in Japan gut gefüllt. Im ersten Quartal 2014 dürften die Maschinenumsätze mit Blick auf die Steuererhöhung außergewöhnlich stark gewesen sein. Außerdem haben die japanischen Maschinenbauer durch den schwächeren Yen leichten Rückenwind im Auslandsgeschäft. Alles zusammen betrachtet, stützt die Prognose von real zehn Prozent Umsatzplus in 2014. Um die Konjunktur auch langfristig anzukurbeln wird die Regierung drei bis fünf spezielle Wirtschaftszonen mit unternehmensfreundlichen Bedingungen schaffen. Diese sollen eine deutlich reduzierte Körperschaftsteuer und eine Befreiung von der Besteuerung des Anlagevermögens bieten und auch ausländische Direktinvestitionen nach Japan holen. Japan exportiert nach Deutschland vor allem Antriebstechnik, Werkzeugmaschinen und Allgemeine Lufttechnik. Deutschland exportiert nach Japan ebenfalls Antriebstechnik, Fördertechnik, Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen sowie Werkzeugmaschinen und Landtechnik.

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2024.04.15 11:45 V22.4.27-2
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