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Elektronikproduktion |

WELTMARKT: Deutsche Elektroexporte – Große regionale Unterschiede

Die Exporte der deutschen Elektroindustrie sind in den ersten drei Quartalen dieses Jahres auf der Stelle getreten. Auf einen leichten Zuwachs im ersten Halbjahr 2008 um 1% gegenüber dem Vorjahr folgte im dritten Quartal ein Rückgang um 2%.

Ursächlich hierfür waren zum einen der bis vor kurzem sehr starke Euro sowie die weltwirtschaftlich langsamere Gangart. Real - also preisbereinigt - haben die Ausfuhren in den ersten neun Monaten um 4% zugelegt. Auswirkungen der Finanzkrise sind in den bislang vorliegenden Zahlen nicht enthalten. In regionaler Hinsicht hat sich zwischen Januar und September ein sehr unterschiedliches Bild gezeigt. Einem Rückgang der Exporte in die wichtigsten Industrieländer (EU minus 15%, USA minus 6% oder Japan minus 1%) standen (zum Teil sehr kräftige) Zuwächse in die Schwellenländer - wie z. B. (Indien plus 30%, China plus 17%, Lateinamerika plus 15% oder Russland plus 7%) - gegenüber. Sektorale Wachstumstreiber waren hier insbesondere die Bereiche Automation, Energietechnik und Medizintechnik. Die Lieferungen in die zwölf neuen EU-Mitgliedstaaten, deren Zuwachsraten in den vergangenen Jahren fast immer im zweistelligen Bereich gelegen haben, sind in den ersten drei Vierteljahren deutlich abgeflacht. Wachstumstreiber in dieser Region sind Rumänien, Polen, Bulgarien und Slowenien mit Zuwachsraten zwischen 7 - 20%. Die deutschen Elektroeinfuhren haben in den ersten drei Quartalen 2008 um fast 2% abgenommen, angesichts starker Preisverfälle entspricht dies aber einem realen Zuwachs um 7%. OSTEUROPA/ZENTRALASIEN Aserbaidschan kann in diesem Jahr erstmals den von der Weltbank und der International Finance Corporation (IFC) vergebenen Titel Top Reformer für sich in Anspruch nehmen. Wie die Weltbank in ihrem heute veröffentlichten Doing Business Report mitteilt, stand die Kaukasus-Republik im Untersuchungszeitraum von Juni 2007 bis Juni 2008 weltweit an der Spitze bei den Wirtschaftsreformen. Die Weltbank-Tochter IFC untersucht in dem Report die Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in 181 Staaten; der Bericht wird bereits seit 2004 herausgegeben. Dabei wird u.a. bewertet, welchen Einfluss Reformen des Gesellschaftsrechts, der Eigentumsrechte oder des Kreditwesens auf einen Satz von 10 Indikatoren haben. Insgesamt wirken sich die von der aserbaidschanischen Regierung in Angriff genommenen Reformen auf sieben der zehn Indikatoren aus. So wurde etwa ein so genannter One-Stop-Shop für die Geschäftsaufnahme im Januar dieses Jahres eingerichtet. Darüber hinaus hat die Regierung das Arbeitsrecht flexibilisiert sowie Eigentumsübertragungen beschleunigt. Weitere Reformen bezogen sich auf die Kreditvergabe, den Schutz von Aktionären sowie das Steuerrecht. Außerdem wurde ein neues Wirtschaftsgericht in Baku eingerichtet. Auf den Plätzen zwei bis vier als erfolgreichste Reformer folgen die Staaten Albanien, Kirgisistan und Belarus. Würden die Reformen in einzelnen Weltregionen betrachtet, stehen die Staaten Osteuropas und Zentralasiens das fünfte Mal in Folge beim Doing Business Report an der Spitze, schreibt die IFC. Im evaluierten Zeitraum hätten 26 der insgesamt 28 Länder dieser Region 69 Reformen umgesetzt. Schon im vergangenen Jahr habe Osteuropa und Zentralasien hinsichtlich der Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit Ostasien und den Pazifikraum überholt und diese Position auch in der neuesten Untersuchung behauptet. Die Länder Georgien, Estland, Litauen und Lettland befinden sich im Doing-Business-Ranking der günstigsten Rahmenbedingungen sogar unter den ersten dreißig Kandidaten. Wie es in dem Bericht weiter heißt, setzten im vergangenen Jahr 113 Volkswirtschaften insgesamt 239 Reformen um - ein deutlicher Anstieg gegenüber der Vorperiode in der nur 200 Reformen zu verzeichnen waren. Zu den reformfreudigsten Regionen gehörte auch Subsahara-Afrika. Die dort untersuchten 28 Staaten liberalisierten in 58 Fällen ihre Wirtschaft. Als Schrittmacher gelten dabei die westafrikanischen Länder Senegal und Burkina Faso, die diesmal die Plätze fünf und sechs als erfolgreichste Reformer belegen. Laut IFC kommt der Trend zur Liberalisierung der Wirtschaft in Afrika nach einer Dekade mit einem durchschnittlichen Wachstum von fast 6 Prozent pro Jahr, was u.a. auf bessere makroökonomische Bedingungen und weniger Kriege zurückzuführen sei. Mit der Zunahme der wirtschaftlichen Möglichkeiten, wachse auch der Druck, die Beschränkungen für KMUs abzubauen. Das hätten die Regierungen vor Ort erkannt. Allerdings seien Fortschritte dringend notwendig, schreibt die IFC: Unternehmer in Afrika sehen sich noch immer größeren regulatorischen und administrativen Hürden, geringerem Schutz des Eigentums und der Investorenrechte gegenüber als Unternehmer in irgend einer anderen Weltregion. Beim Gesamtranking hinsichtlich der besten Rahmenbedingungen liegt weiterhin Singapur an der Spitze. Darauf folgen Neuseeland, die Vereinigten Staaten und Hong Kong. Fünf der in diesem Ranking am höchsten platzierten zehn Volkswirtschaften setzten im Berichtszeitraum den Reformprozess fort. So vereinfachte Singapur den Start-up-Service für Firmengründer, während Neuseeland die Körperschaftsteuer senkte und ein neues Insolvenzrecht einführte. Deutschland liegt in dem Ranking auf dem 25. Platz. (Autor: Lars Hoffmann, Nachrichten für Außenhandel v. 10.9.2008, Elektroindustrie) ASIEN Weiterhin recht erfreulich ist die Entwicklung der deutschen Elektroexporte im 1. Halbjahr 2008 in Richtung Indien (+29,0 Prozent) und Südostasien (Mittelwert: +6,0 Prozent). Allerdings konzentriert sich in Südostasien das Absatzplus fast ausschließlich auf die drei Länder Südkorea (+36,9 Prozent), China (+19,8 Prozent) und Taiwan (+8,9 Prozent). Die übrigen südostasiatischen Staaten weisen nur ein geringes Wachstum oder sogar rückläufige Handelszahlen auf. Da die Importe aus Südostasien insgesamt ebenfalls rückläufig sind (-2,3 Prozent) verringert sich derzeit das traditionell sehr große deutsche Außenhandelsdefizit im Bereich der Elektroindustrie mit dieser Region etwas. Trotz der erheblichen Mittelzuflüsse bei den ölexportierenden Staaten des Nahen und Mittleren Ostens profitiert die deutsche Elektroindustrie hingegen hier derzeit keineswegs durch höhere Absatzzahlen. So ging der Export in die Vereinigten Arabischen Emirate im 1. Halbjahr 2008 sogar um 21,4 Prozent zurück. Auch Saudi Arabien überrascht mit Minuszahlen (-5,2 Prozent) und gegenüber dem Iran schlägt ein mageres Plus von 0,1 Prozent zu Buche. (Kurzmitteilung v. 27.8.2008, Elektroindustrie) Quelle: ZVEI

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