Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Elektronikproduktion |

Siemens legt nicht nur glänzende Zahlen vor

Siemens-Chef Peter Löscher scheint ein Mann der Tat zu sein. Auf der Bilanzpressekonferenz legte er nicht nur glänzende Zahlen für das vierte Quartal vor, auch einige andere offene Baustellen des Unternehmens sollen mittlerweile mehr oder weniger erledigt sein.

Siemens hat im vierten Quartal des Geschäftsjahrs 2007 auf operativer Basis nach eigenen Angaben und vorläufigen Zahlen eines der höchsten Ergebnisse in der Geschichte des Unternehmens erzielt: Das Ergebnis der Bereiche (Operatives Geschäft) stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 166 Prozent auf 1,990 Mrd. EUR. Das Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten hat sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als das Zehnfache auf 1,394 Mrd. EUR erhöht. Der Umsatz stieg im vierten Quartal gegenüber Vorjahr um neun Prozent auf 20,201 Mrd. EUR, der Auftragseingang kletterte um 21 Prozent auf 21,328 Mrd. EUR, womit Siemens abermals im Vergleich zum weltweiten Bruttoinlandsprodukt mehr als doppelt so schnell gewachsen ist. Sehr stark wuchs Siemens im Raum Asien-Pazifik. Der Umsatz stieg dort um 19 Prozent, der Auftragseingang kletterte um 62 Prozent. Auch das Geschäft in Europa verzeichnete ein starkes Quartal. Umsatz und Auftragseingang stiegen dort um sieben bzw. 26 Prozent. Bereinigt um Portfolio- und Währungseffekte legten Umsatz und Auftragseingang des Konzerns um acht Prozent bzw. 19 Prozent zu. Alle neun operativen Bereiche wiesen im Vorjahresvergleich deutlich höhere Ergebnisse und Margen aus und waren bereits in den neuen Zielbändern des Programms „Fit for 2010“. Damit erreichte Löscher die ursprünglich von seinem Vorgänger Klaus Kleinfeld vorgegebenen Ziele rund drei Jahre früher als erwartet. Grund genug für Löscher die erst vor kurzem genannten Ziele gleich etwas nach oben zu korrigieren. Siemens soll doppelt so schnell wachsen wie die Weltwirtschaft und der Gewinn noch stärker steigen. Etwas genauer betrachtet ergibt sich zwischen all dem Licht allerdings auch etwas Schatten. So liegt der Gewinn nach Steuern bei minus 74 Mio. EUR. Dieser Fehlbetrag resultiert aus nicht operativen Einflüssen innerhalb der nicht fortgeführten Aktivitäten einschließlich eines Steueraufwands von rund einer Mrd. EUR im Zusammenhang mit der Ausgliederung von Siemens VDO Automotive. Durch den Verkauf der Automobilzulieferer-Sparte rechnet Siemens aber nach Abschluss der Transaktion mit einem hohen positiven Ergebniseffekt im laufenden Geschäftsjahr. Löscher erklärte auch den Schmiergeldskandal für weitgehend aufgeklärt, allerdings wurden allein im vierten Quartal weitere dubiose Zahlungen in Höhe von 857 Millionen Euro gefunden. Laut Finanzchef Joe Kaeser soll die Schmiergeldaffäre das Unternehmen damit zwischen 1,3 und 1,4 Milliarden Euro im Gesamtjahr kosten. Dies setzt sich aus Steuernachforderungen, Bußgeldern und Anwaltshonoraren zusammen. Ganz ist die Affäre aber noch nicht vom Tischen, denn noch immer ermitteln zahlreiche US-Anwälte im Auftrag und auf Kosten des Unternehmens und berichten direkt an die US-Börsenaufsicht SEC. Weitere Strafen und Nachzahlungen sind damit nicht ausgeschlossen.

Anzeige
Weitere Nachrichten
2024.03.28 10:16 V22.4.20-2
Anzeige
Anzeige