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© AT&S
Leiterplatten |

AT&S weiter in den roten Zahlen

Der österreichische Leiterplattenhersteller AT&S schreibt wegen Anlaufeffekten im neuen Werk Chongqing in China Verluste.

Andreas Gerstenmayer, CEO von AT&S: "Der Umbau von AT&S von einem reinen Leiterplattenhersteller zu einem deutlich breiter positionierten Anbieter von High-End Verbindungslösungen geht weiter. Wir konnten wesentliche Verbesserungen in der operativen Performance im neuen IC-Substrate-Werk in China erreichen. Sowohl die Liefermenge als auch der Yield haben sich deutlich erhöht. Nach wie vor sind wir mit Herausforderungen konfrontiert, denn der Umbruch in der Halbleiterindustrie – dem Kundensegment für IC-Substrate – mit entsprechenden Veränderungen in den Produkt- und Technologiezyklen hat auch Auswirkungen auf AT&S. Dies beeinflusst den Produktmix und damit das erzielbare Preisniveau wesentlich. Die Umrüstung eines Teils des Werks in Shanghai auf die nächste Technologiegeneration bei High-End Leiterplatten ist bereits weit fortgeschritten, die Serienproduktion soll Anfang des zweiten Kalenderhalbjahres 2017 anlaufen. Beide Technologie-Themen sind wesentlich für die künftige Positionierung und den Erfolg von AT&S. Das Kerngeschäft hingegen läuft sehr zufriedenstellend, die Nachfrage ist mit den üblichen saisonalen Schwankungen sehr gut." Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage AT&S konnte in den ersten neun Monaten die sehr guten Vorjahresumsatzzahlen übertreffen. Mit EUR 615,1 Mio. lagen diese um 5,3 % höher als in der Vorjahresperiode. Basierend auf den Anlaufeffekten für das Projekt Chongqing (EUR 51,6 Mio.) ging das EBITDA in den ersten neun Monaten um EUR 38,1 Mio. bzw. -27,2 % von EUR 140,2 Mio. auf EUR 102,1 Mio. zurück. Bereinigt um diese Anlaufeffekte belief sich das EBITDA auf EUR 153,7 Mio. und lag damit um 8,5 % über dem hohen Vorjahreswert. Dies basiert auf laufenden Kostensenkungen und positiven Wechselkurs-Effekten. Die EBITDA-Marge lag bei 16,6 % und damit um -7,4 Prozentpunkte unter dem sehr hohen Vorjahresniveau von 24,0 %. Bereinigt um das Projekt Chongqing liegt die Marge mit 26,0 % deutlich über dem hohen bereinigten Vorjahresniveau von 24,4 %. Der Anstieg der Abschreibungen auf das Sach- und immaterielle Anlagevermögen auf EUR 90,3 Mio. (Vorjahresperiode: EUR 64,2 Mio.) ist auf das Projekt Chongqing zurückzuführen. Das EBIT ging infolge dessen um EUR 64,3 Mio. von EUR 76,1 Mio. auf EUR 11,8 Mio. zurück. Bereinigt um das Projekt Chongqing betrug das EBIT EUR 97,2 Mio. und lag damit um EUR 13,4 Mio. über dem bereinigten Vorjahreswert. Die EBIT-Marge lag bei 1,9 % (Vorjahresperiode: 13,0 %). Bereinigt betrug die Marge 16,4 % und lag damit um 1,9 Prozentpunkte über dem bereinigten Vorjahresniveau von 14,5 %. Das Finanzergebnis ging von EUR -2,7 Mio. auf EUR -18,6 Mio. vor allem aufgrund von höheren Bruttozinsaufwendungen und negativen Fremdwährungseffekten zurück. Die Einschätzung der Realisierbarkeit von latenten Steuern wurde angepasst und führte in den ersten neun Monaten zu einem erhöhten Steueraufwand von insgesamt EUR 13,0 Mio. Das Konzernergebnis verringerte sich aufgrund der Anlaufeffekte des Projekts Chongqing und des deutlich höheren negativen Finanzergebnisses um EUR 79,9 Mio. von EUR 60,2 Mio. in der Vorjahresperiode auf EUR -19,7 Mio. Daraus resultiert ein Rückgang des Ergebnisses je Aktie von EUR 1,55 in der Vorjahresperiode auf EUR -0,51. Cashflow und Bilanz Der Cashflow aus dem Ergebnis belief sich auf EUR 74,5 Mio. nach EUR 123,4 Mio. im Vorjahr. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit – Investitionen in die im Aufbau befindlichen Werke in Chongqing, Technologieinvestitionen an anderen Standorten und Investitionen in finanzielle Vermögenswerte – lag bei EUR -108,7 Mio. (Vergleichsperiode des Vorjahres: EUR -175,7 Mio.). Das Eigenkapital ging aufgrund des negativen Konzernergebnisses und der gezahlten Dividende von EUR 14,0 Mio. um 3,9 % von EUR 568,9 Mio. auf EUR 546,8 Mio. zurück. Die daraus resultierende Eigenkapitalquote lag mit 38,1 % um -4,2 Prozentpunkte erwartungsgemäß unter dem Wert zum 31. März 2016. Die Nettoverschuldung erhöhte sich um EUR 188,6 Mio. von EUR 263,2 Mio. zum 31. März 2016 auf EUR 451,8 Mio. Dieser erwartete Anstieg ergab sich aus der hohen Investitionstätigkeit und dem Aufbau des Working Capital, das nicht aus dem Cashflow des laufenden Ergebnisses finanziert werden konnte. Der Nettoverschuldungsgrad lag daher zum 31. Dezember 2016 mit 82,6 % deutlich höher als per 31. März 2016 (46,3 %). AT&S verfügt in Summe über EUR 166,0 Mio. an liquiden Mitteln bzw. kurzfristig liquiden Mitteln zur weiteren Finanzierung der Anlaufphase des Projekts Chongqing sowie für die noch notwendigen Investitionen für das laufende Geschäftsjahr. Darüber hinaus verfügt AT&S über EUR 223,8 Mio. an nicht genutzten Kreditlinien als Finanzierungsreserve. Status Chongqing: Operative Verbesserungen im IC-Substratewerk, Werk 2 für substrat-ähnliche Leiterplatten verläuft gut Zum Stichtag 31. Dezember 2016 hat AT&S EUR 428,0 Mio. in das Projekt Chongqing investiert. Die Optimierung der hochkomplexen Produktionsanlagen für IC-Substrate erzeugt nach wie vor einen flacheren Anlauf, obwohl es deutliche operative Verbesserungen gab, die zu einem höheren, mengenmäßigen Output und Yield führten. Die zweite IC-Substrate Produktionslinie wurde im Dezember 2016 gestartet. Die erste Produktionslinie für substrat-ähnliche Leiterplatten läuft mit hoher Auslastung und guter Performance, die zweite Produktionslinie befindet sich in Installation. Ausblick für das Geschäftsjahr 2016/17 AT&S geht für das vierte Quartal 2016/17 von einer in diesem Quartal üblichen Saisonalität aus. Aufgrund der Entwicklung auf den Rohstoffmärkten (Kupfer und Laminate) ist mit einem stärkeren Druck auf die Materialkosten zu rechnen. Bei IC-Substraten ist aufgrund der veränderten Markt- und Technologieentwicklungen weiterhin von einem hohen Preisdruck auszugehen. Im Geschäftsjahr 2016/17 rechnet AT&S unter der Voraussetzung eines makroökonomisch stabilen Umfelds, einer Währungsrelation USD-EUR auf ähnlichem Niveau wie im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 und einer stabilen Nachfrage im Kerngeschäft mit einem Umsatzwachstum von 4-6 %. Die EBITDA-Marge soll vor allem auf Basis der Anlaufkosten für die Werke in Chongqing bei 15-16 % liegen; die EBITDA-Marge im Kerngeschäft hingegen auf einem vergleichbaren Niveau wie im Geschäftsjahr 2015/16. Die höheren Abschreibungen von zusätzlich rund EUR 40 Mio. für das Geschäftsjahr 2016/17 für das Projekt Chongqing werden das EBIT deutlich beeinflussen.

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2024.04.25 14:09 V22.4.31-1
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