Weltmarkt für Leiterplatten wächst 2006 über 11%

In allen Erdteilen hat der Bedarf an Leiterplatten im Jahr 2006 zugenommen. Mit plus 14 Prozent ist der Markt wie in den Jahren zuvor am stärksten in Südostasien und China gewachsen. Auch der Markt in Japan hat um 7,4 Prozent zugelegt. Zusammen haben Südostasien und Japan mit einem Umsatz von 25,4 Mrd. US $ bzw. 9,15 Mrd. US $ einen Weltmarkt-Anteil von etwa 73 Prozent (Vorjahr 72 Prozent) erzielt. Der amerikanische Markt wuchs um 8,4 Prozent und stieg auf ein Volumen von 6,05 Mrd. US $, der Anteil am Weltmarkt beträgt 13 Prozent. In Europa erreichte das Marktvolumen 5,60 Mrd. US $ und ist somit gegenüber dem Vorjahr mit 8,7 Prozent um 450 Mio. US $ gewachsen. Der Anteil am Weltmarkt beträgt 12 Prozent. Für das Jahr 2007 wird in Europa eine Marktsteigerung von 1,8 Prozent erwartet. Im Jahr 2006 lastete auf den Leiterplattenherstellern ein erhöhter finanzieller Druck, so der VdL und der ZVEI. Grund waren weltweit steigende Preise für Energie, Kupfer und Erdölprodukte. Bei den Metallen betrugen im vergangenen Jahr die Preissteigerungsraten 22 Prozent bei Gold, 43 Prozent bei Silber, 26 Prozent bei Aluminium und 39 Prozent bei Kupfer. Nickel und Zinn verteuerten sich um 180 bzw. 153 Prozent. Verschiebung der Produktionsanteile in Europa Das Produktionsvolumen in Europa betrug im Jahr 2006 2.748 Mio. Euro und blieb damit gegenüber dem Vorjahr (2.750 Mio. Euro) fast unverändert. 2006 waren in Europa 342 Hersteller tätig, im Vorjahr betrug die Anzahl 379. Zum Jahresende 2006 waren in Europa 24.202 Mitarbeiter beschäftigt, im Vorjahr waren es 25.735. Firmenschließungen betrafen vor allem Hersteller im unteren Umsatzsegment von zwei bis zehn Mio. Euro. Fehlende finanzielle Möglichkeiten Kundenforderungen zu begegnen und ungeklärte Nachfolgeregelungen waren die Hauptgründe. Im Jahr 2006 verschoben sich auch die Produktionsanteile innerhalb Europas. In Großbritannien ging das Produktionsvolumen auf 252 Mio. Euro (-9,3 Prozent) zurück, in Spanien auf 167 Mio. Euro (-13,5 Prozent). Die deutschsprachigen Länder konnten im letzten Jahr Produktionsanteile gewinnen, so stieg das Produktionsvolumen in der Schweiz auf 175 Mio. Euro (+ 4,8 Prozent) und in Österreich auf 272 Mio. Euro (+4,6 Prozent). In Deutschland steigerte sich die Produktion von 981 Mio. Euro auf 1054 Mio. Euro (+ 7.4 Prozent). Hauptursache waren Rückverlagerungen aus Asien, bedingt durch Lieferengpässe und Qualitätsprobleme. Die Hauptabnehmersegmente waren 2006 mit 34 Prozent die Industrieelektronik und mit 22 Prozent die Kommunikationsindustrie, gefolgt von der Kfz-Elektronik mit 21 Prozent. In den Bereichen Datenverarbeitung und Konsumelektronik wurden sechs bzw. fünf Prozent abgesetzt, im Bereich Sonstige 12 Prozent. Mitarbeiterzahl und Produktion steigt in Deutschland Die Mitarbeiterzahl stieg im Jahr 2006 in Deutschland auf 8.777 an, 2005 waren 8.500 Mitarbeiter beschäftigt. 83 Hersteller produzierten Leiterplatten im Wert von 1.054 Mio. Euro, im Vorjahr 981 Mio. Euro bei 90 Herstellern. In Deutschland wurden 38,6 Prozent aller in Europa produzierten Leiterplatten gefertigt. Das Hauptabnehmersegment war die Kfz-Elektronik mit 33 Prozent, gefolgt von der Industrieelektronik mit 28 Prozent. In die Kommunikationsindustrie wurden 12 Prozent der Leiterplatten geliefert, in das Segment Datenverarbeitung zehn Prozent. Auf das Segment Sonstige fallen elf Prozent. Marktwachstum in Deutschland erwartet Das Marktvolumen in Deutschland stieg im Jahr 2006 auf 1.410 Mio. Euro, im Vorjahr betrug es 1.345 Mio. Euro. Die Hauptabnehmersegmente sind die Kfz-Elektronik mit 32,6 Prozent und die Industrieelektronik mit 29,1 Prozent. In den Bereichen Telekommunikation wurden 22,7 Prozent abgesetzt, gefolgt von den Segmenten Datentechnik (9,2 Prozent) und Konsumelektronik (6,4 Prozent). Für das Jahr 2007 rechnen die Verbände VdL und ZVEI mit einer Steigerung des Marktvolumens von 2,5 Prozent. „Die optimale Erfüllung der Kundenanforderungen hinsichtlich Flexibilität, Qualität, Technologie und Termintreue sind weiterhin wichtigste Voraussetzungen, um erfolgreich am Markt zu agieren, so Dr. Wolfgang Bochtler, Vorsitzender des Verbandes der Leiterplattenindustrie.