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Elektronikproduktion |

Fujitsu Siemens will PC-Produktion ins Ausland verlagern

Fujitsu Siemens gehört zu den wenigen PC-Herstellern, die nach wie vor in Deutschland produzieren. Auf Grund des Umsatz- und Gewinneinbruchs im vergangenen Geschäftsjahr will das Unternehmen nun seine Computerproduktion in ein Niedriglohnland verlagern.

"Eine Überlegung ist, dass wir uns mittelfristig in unseren Werken in Augsburg und Sömmerda auf hochwertige Produkte wie Server und Speicher konzentrieren, um die Standorte langfristig sichern zu können", sagte Bernd Bischoff, Chef des Gemeinschaftsunternehmens von Siemens und Fujitsu gegenüber der "Financial Times Deutschland". "Längerfristig können wir uns vorstellen, die Produktion von Schreibtisch-Computern (Desktops) in Osteuropa zusammen mit einem Partner anzusiedeln", so Bernd Bischoff zu der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX auf der Computermesse CeBIT in Hannover. "Das machen bereits die anderen PC-Hersteller." Auf die Beschäftigtenzahl bei Fujitsu Siemens in Deutschland soll dies keinen Einfluss haben. Erst vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen mit der Gewerkschaft IG Metall eine langfristige Sicherung der deutschen Standorte vereinbart, nach der es bis 31. März 2010 keine betriebsbedingten Kündigungen geben soll. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen in Deutschland derzeit 4750 Mitarbeiter. Das thüringische Sömmerda und das bayerische Augsburg sind mit rund 2400 Beschäftigten die beiden deutschen Hauptstandorte von Fujitsu Siemens. "Mit der Zeit werden wir mehr höherwertige Produkte wie Server in Deutschland produzieren, dafür brauchen wir qualifizierte Mitarbeiter", sagte Bischoff. "Die Software-Entwicklung bleibt in Deutschland, auch längerfristig" China zieht der Computerhersteller als Produktionsstandort für Desktops nicht in Erwägung. "In China gefertigte Desktops wären wegen der Transportkosten zu teuer - der Vorteil der dortigen niedrigen Lohnkosten wäre aufgefressen", sagte Bischoff. "Osteuropa ist da ein interessanterer Fertigungsort." In China lässt Fujitsu Siemens bereits Notebooks produzieren. "120 Leute bauen in einer Fertigungslinie 200 Laptops in einer Stunde zusammen, davon ist jeder zehnte Mitarbeiter ein Qualitätskontrolleur", sagte der Manager. "Das ist in Deutschland nicht mehr zu bezahlen." Weltweit würden derzeit 99 Prozent der Laptops in China hergestellt, ein Großteil davon in etwa zehn Fabriken in und um die Stadt Shenzhen. In Deutschland hat der Computerhersteller flexible Arbeitszeiten und Produktivitätssteigerungen durchgesetzt. Damit war es in den vergangenen Jahren gelungen, Kostennachteile gegenüber Konkurrenten wie Hewlett-Packard, Dell oder Lenovo auszugleichen. "Wir haben gute Leute in Deutschland", sagte Bischoff. "Hier könnte uns eher der Fachkräftemangel zum Problem werden." Im vergangenen Jahr hätten 14 000 Absolventen im Bereich Informatik die Hochschulen verlassen. In China seien es dagegen 700.000 gewesen.

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2024.04.25 14:09 V22.4.31-2
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